Oceana – Love Supply

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Musik wurde Oceana praktisch in die Wiege gelehnt. Die Tochter einer deutschen Modedesignerin und eines Musikers und DJs aus Martinique hat ihren Karrierestart neben ihrem Eigenantrieb vor allem der Legende Maceo Parker zu verdanken, der sie seit Jahren immer wieder auf die Bühne holt. Außerdem kann man sie auch im Background auf dem Boundzound-Debütalbum hören. Die eigene Solokarriere startet mit „Love Supply“.

Verführerisch eröffnet „Pussycat On A Leash“ mit einer verruchten Soul-Melange. Freches Sex-Appeal trifft auf Retro-Refrain und unwiderstehlichen Swing. Unmittelbar danach kommt die erste Single „Cry Cry“. Man lasse sich nicht durch den freundlichen Refrain über die ernsthafte Thematik hinwegtäuschen – eine Jugendfreundin Oceanas ist vom rechten Weg abgekommen, aber wie konnte das passieren? Natürlich ist ein Mann schuld, sind ja alles Schweine.

Die hitverdächtigen Songs finden sich größtenteils in der ersten Hälfte des Albums. Der Titeltrack „Love Supply“ wirkt beinahe frühlingshaft, während das relaxte „Fucked Up Situation“ eine Sunny-Side-Up-Situation suggeriert. Auch der Reggae-Ausflug „He Says“ gelingt. Geschmackssache hingegen ist „Lala“, das man sich eher von Lily Allen erwartet hätte. Big Band, Retro, Swing und freche Lyrics – eigentlich britisch. Dieses Level kann maximal noch „Baby Hold On“ halten, denn ansonsten hagelt es Füllmaterial. Gerade die Balladen wirken erstaunlich blutleer, während der 80s-Ausflug „Bad Boy“ nicht gerade von großer Kreativität zeugt.

Licht und Schatten also auf Oceanas Debütalbum „Love Supply“. Längst ist nicht alles Gold, was glänzt, aber Perfektion ist zum Start einer Karriere auch nicht zu erwarten, wäre eher beängstigend. „Cry Cry“, „Fucked Up Situation“ und „Pussycat On A Leash“ haben alle Hitpotential und machen die Teilausfälle weg. Sympathischer Erstling.

VÖ: 01.05.2009
Ministry Of Sound (Edel Music Distribution)
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