Daniel Merriweather – Love & War

(c) Max Dodson

Die Stimme zu Mark Ronsons „Stop Me“ präsentiert sein erstes Soloalbum – so oder so ähnlich lässt sich „Love & War“ des australischen Soulwunders Daniel Merriweather kurz zusammenfassen. Einzig würde man dem in New York lebenden Riesentalent damit nicht gerecht werden. Besagtes Album ist nach viel zu langer Wartezeit nun endlich gelandet.

„Love & War“ ist vieles, aber mit Sicherheit keine Enttäuschung. Bereits die von Mark Ronson produzierte Vorabsingle „Change“ hat sich als Airplayhit erwiesen. Die Raps von Wale waren zwar nicht unbedingt notwendig, passen aber auch in das Retro-Soul-Gesamtbild. Das lebhafte, geshuffelte „Impossible“ bietet sich genauso als weitere Auskopplung an wie die relaxte, blumige „Chainsaw“. Ein bisschen Flower Power hier, ein wenig gedrosseltes Tempo da, viel Retro überall. Aber auch die Ballade „Red“ hat seine Reize, wirkt dank Streichern angenehm dramatisch, nicht zu drastisch, angenehm schmusig und stilvoll.

Füllmaterial gibt es auf Merriweathers Debütalbum so gut wie gar nicht. Stattdessen erkennt man so manche Perle erst nach dem x-ten Durchlauf. Der Opener „For Your Money“ ist sehr zurückhaltend ausgefallen, hebt aber gerade dank Sean Lennons Gitarrensolo ab. „Cigarettes“ ist charmant, ein wenig tongue-in-cheek und in einer interessanten Grauzone zwischen Midtempo und Ballade. „Live By Night“ könnte der kleine Bruder sein, zeigt sich eine Spur melancholisch. Nicht ganz so gut gelungen ist hingegen die Kollaboration mit Adele von „Water And A Flame“, die bei einem mittelmäßigen Song stimmlich einfach nicht harmonisieren. Bei zwei Künstlern dieses Kalibers natürlich schade.

Es ist dies aber nur ein kleiner Wehrmutstropfen bei einem ansonsten voll und ganz stimmigen Album. Unter kräftiger Mithilfe von Mark Ronson hat Daniel Merriweather einen angenehmen Retro-Soul-Sound mit auf den Weg bekommen, der höchst organisch und in sich stimmig wirkt. Hits gibt es en masse, charmantes Storytelling ist ebenfalls mit an Bord und gesanglich gibt es sowieso nichts auszusetzen. Hervorragendes Debüt des in New York lebenden Australiers und möglicherweise der Anfang zu einer großen Karriere.

VÖ: 19.06.2009
J Records (Sony Music)
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Daniel Merriweather feat . Wale ‚Change‘