Incubus – Monuments And Melodies

(c) Epic Records

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Incubus sind nun 18 Jahre alt. Volljährig. Das Jubiläum begeht man mit einer Retrospektive. „Monuments And Melodies“ ist aber kein herkömmliches Best-Of-Album, denn neben zwei neuen Singles gibt es eine zweite CD mit zahlreichen Raritäten und acht bislang unveröffentlichten Nummern – somit auch ein guter Grund für Fans zuzuschlagen.

Die ersten beiden, weniger bekannten Alben hat man gefließentlich übersehen und ab der Durchbruchssingle „Drive“ einen bunten Reigen an Alt.-Rock-Radiohits im Angebot. Das reicht von früheren, etwas funkigeren Nummern mit DJ-Einsatz („Are You In?“, „Pardon Me“, „Wish You Were Here“) über balladeske Ausflüge („Love Hurts“) bis zu Knochenbrechern („Oil And Water“, „Nice To Know You“, „Megalomaniac“). Auch „Dig“, der kleine Bruder von „Drive“, ist mit an Bord, wie auch die beiden bereits angesprochenen neuen Nummern. Die aktuelle Single „Black Heart Inertia“ ist im Midtempo-Bereich angesiedelt und erweist sich erst nach mehreren Durchläufen als Hit, während „Midnight Swim“ mit dem sprichwörtlichen Hintern voran ins Gesicht springt, großspurig rockt und Feedback-Schleifen in Reinkultur abfeuert.

Auf der zweiten CD finden sich zahlreiche vergessene Schätze. Auch hier ist die Reichweite groß, vielleicht deutlich weiter gesteckt und experimenteller angehaucht als der Best-Of-Teil. „Neither Of Us Can See“ hat was von einer typischen Incubus-Hymne, driftet dank Solo aber in psychedelische Gefilde ab. „Look Alive“ ist knüppelhart und erinnert an Alternative Metal der 90er, während „Martini“ ein wenig funkt. Das titelgebende „Monuments And Melodies“ ist schwermütig und gemütlich, der großspurige Partytrack „Let’s Go Crazy“ (im Original von Prince) ein würdiger Rausschmeißer.

Wirklich beschweren kann man sich über die Werkschau von Incubus nicht. Zwar fehlen Songs der ersten beiden Alben, die aber eben auch kaum kommerziell relevant waren. Dafür gibt es alle großen Hits und durchaus ansprechende B-Seiten, die den kompletten musikalischen Mikrokosmos der Amerikaner abdecken. Gerade dank der zweiten CD ist „Monuments And Melodies“ nicht nur für Einsteiger, sondern auch für Fortgeschrittene eine absolute Empfehlung.

VÖ: 12.06.2009
Epic Records (Sony Music)
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