Julian Casablancas – Phrazes For The Young

(c) Sony Music

Bis zur letzten Sekunde hat er gewartet, die Kollegen brav vorgelassen. Während Albert Hammond, Jr. sogar zwei Soloplatten veröffentlicht hat, kommt Julian Casablancas erst jetzt aus den Puschen. Der Frontmann der Strokes präsentiert auf seinem Debütalbum „Phrazes For The Young“ acht mächtige Songs zwischen Verbundenheit zur Hauptband und dem erforschten Scheideweg zwischen Pop, Rock und Elektronik.

Acht Songs? Acht läppische Songs? Gut, „Phrazes For The Young“ ist trotzdem ca. 40 Minuten lang, aber irgendwie hat man doch mehr erwartet. Was man von der tatsächlichen Musik, von den Songs an sich nicht sagen kann. Angefangen bei „Out Of The Blue“ gibt es ausschließlich Killer. Natürlich scheinen die Strokes immer wieder durch, aber was bei der Hauptband nach Keyboard-Riffing klingt, setzt Casablancas stellenweise tatsächlich durch die Tasten um.

„11th Dimension“ als Vorabsingle ist eine interessante Wahl. Hier wird am deutlichsten der 80er-Bezug des Protagonisten deutlich. Sogar ein Hauch von MGMT hat sich in die zweite Hälfte verirrt. „River Of Brakelights“ hingegen packt die Gitarren auf, gibt sich etwas düster und zitiert The Killers. „Tourist“ als mächtiger Stomper mit New-Romance-Chic und Blechbläsern kommt ebenso unerwartet und heftig. Wie es für „Phrazes For The Young“ typisch erscheint: ungewohnt, eigenwillig, verkopft und doch charmant. Top!

VÖ: 30.10.2009
RCA Int. (Sony Music)
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