Dash Berlin – The New Daylight

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Ihr gutes Händchen für hitverdächtige Dance-Produktionen stellten Eelke Kalberg und Sebastiaan Molijn (alias Pronti & Kalmani) bereits mehrfach unter Beweis. So zeichnen sich die beiden Holländer u. a. für die weltweiten Erfolge der Vengaboys oder Alice Deejay verantwortlich. Jahre später riefen Kalberg und Molijn dann gemeinsam mit DJ Jeffrey Sutorius ein neues Projekt ins Leben. Dash Berlin – weniger Kommerz, mehr Trance, aber wieder ein Volltreffer. Zwei Jahre nach ihrem durchschlagenden Debüt „Till The Sky Falls Down” ist jetzt das erste Album des Trios da: „The New Daylight”.

Und natürlich wird es auch von „Till The Sky Falls Down” eröffnet. Mit der melancholisch-melodischen Hymne und ihrem frischen Trademark-Sound eroberten Dash Berlin die Herzen der Trancer im Sturm, legten die Messlatte jedoch von Anfang an enorm hoch. Dennoch konnten Kalberg, Molijn und Sutorius nachlegen: Das Follow-Up „Man On The Run” (mit Cerf, Mitiska & Jaren) sowie die starke neue Single „Waiting” (mit Emma Hewitt) setzen zwar erneut auf den Uplifting-Style des Erstlingswerks, spielen qualitativ aber in der gleichen Liga – mindestens! „Waiting” weckt dabei sogar angenehme Erinnerungen an vergangene Vocal-Trance-Tage und lässt die Frage aufkommen, ob Alice Deejay heute vielleicht genau so klingen würden?

So viel zu den Singles, allerdings hat „The New Daylight” noch einige weitere potenzielle Hits in petto, die sich erfreulicherweise zunehmend von der „Till The Sky Falls Down”-Vorlage entfernen. „Wired” mit der markanten Stimme von Susana klingt zum Beispiel schon deutlich progressiver, düsterer. „Never Cry Again” erinnert hingegen an den sonnigen Balearic-Sound von Roger Shah („Who Will Find Me”). Nicht weniger verträumt geht es mit „The Night Time” und dem Remake von Solid Sessions’ „Janeiro” (an dem auch Kalberg und Molijn beteiligt waren) weiter, wobei letzteres nicht ganz den subtilen Charme des Originals erreicht.

Natürlich kommt auch „The New Daylight” nicht ohne Schönheitsfehler aus. „To Be The One” ist als einziger Track mit männlichem Vokalisten zwar ein Exot, dank Idahos nuschelndem Gesangsstil leider recht anstrengend. Auch Shanokees hohe Vocals bei „Feel U Here” bewegen sich nah an der Schmerzgrenze, während sich „End Of Silence” zu eng an Motorcycles Klassiker „As The Rush Comes” klammert. Zwei instrumentale Produktionen runden das Album schließlich ab: Der Titeltrack ist klassischer Uplifting-Standard, das tech-housige „Renegade” (mit DJ Remy) zwar der mit Abstand clubbigste Track, dadurch jedoch ein Fremdkörper.

Überhaupt dürfte deutlich geworden sein, dass die gefühlvollen, melodischen Vocal-Trancer mit dem Schuss Pop die große Stärke von Dash Berlin sind. Wer „Till The Sky Falls Down”, „Man On The Run” und „Waiting” mochte, wird vom Albumdebüt der holländischen Durchstarter nicht enttäuscht werden – im Gegenteil! Gleiches gilt für Freunde der Longplayer von Armin van Buuren, John O’Callaghan oder ATB, die hier voll auf ihre Kosten kommen sollten. Übrigens: Eine wahre Songperle, nämlich der relaxte Downtempo-Track „Believe In You” mit Sarah Howells, hat es leider nicht auf den Silberling geschafft und ist nur digital erschienen. Heißt also, zusätzlich zur „The New Daylight”-CD auf jeden Fall noch „Believe In You” im Download-Store des Vertrauens laden – dann dürfte jeder Vocal-Trance-Hörer rundum glücklich sein!

VÖ: bereits erschienen
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