Delphic – Acolyte

Die britische BBC weiß ganz genau, warum sie die jungen Herren aus Manchester als einen der potentiellen Topacts sieht. Delphic klingen ein wenig wie eine Mischung aus den Klaxons und Battles, sprich eine Mischung aus Indie Rock, pulsierender Electronica und einem Hauch von Pop-Ästhetik. Das Debütalbum „Acolyte“ versucht unter allen Umständen die Nu Rave-Keule zu vermeiden, lässt aber diverse Querverweise auf Bloc Party ungehindert zu.

Delphic meistern die Kunst ein Album einzuspielen, das als Gesamtkunstwerk glänzt, bei dem aber auch fast jeder Song für sich alleine stehen kann. Die Singles „Doubt“ und „Counterpoint“ kennt man bereits bestens – eine herrliche Mischung aus feinster Electronica mit Gitarren und DIY-Indie-Attitüde. Als ob Bloc Party die schwarze Wolke über die Bandseele abgelegt hätten – beinahe euphorisch und lebensbejahend wirken die offensichtlichen Hits.

Immer wieder tauchen kleinere Klaxons- und Battles-Zitate auf, aber vor allem New Order scheinen in der Gunst der Herren aus Manchester weit oben zu stehen. „This Momentary“ hätte auf deren letzter Platte sicherlich Platz gefunden, während „Submission“ und „Remain“ in Keyboard-Meere mit sanftem Wellengang eintauchen und dort nicht so recht herauskommen wollen. Zumindest bis „Halcyon“ und der Titeltrack „Acolyte“ einen wahren Uptempo-Rausch heraufbeschwören und mit zahlreichen Beeps und Bleeps komplettieren.

Überhaupt ist „Acoylte“ ein Feinschmecker-Album, das mit Sicherheit gleich mehrere Durchläufe benötigt um sich voll und ganz zu erschließen. Neben großen Melodien und feinen Riff-Ideen lieben Delphic vor allem das Detail. Akribisch legen sie Spur über Spur, garnieren ihre komplexen Konstrukten mit rasiermesserscharfen Rhythmuswechseln und überraschenden wie fesselnden Soundeffekten. Mit Sicherheit das beste Debütalbum des noch jungen Jahres.

VÖ: 29.01.2009
Kitsuné Music / Cooperative Music (Universal Music)
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