Slipknot – Snuff

Slipknot
(c) Roadrunner Records

Es war gewissermaßen zu erwarten. Das 2008er Werk „All Hope Is Gone“ bescherte Slipknot-Fans ein widerspenstiges, komplexes und zugleich hochgradig eingängiges Werk. Neben dem Titeltrack und der Single „Psychosocial“ zeichnete sich früh ab, dass „Snuff“ irgendwann als Single aufschlagen würde. Und tatsächlich: hier isses.

Um die Besonderheit von „Snuff“ vollends greifen zu können, muss man den Sound Slipknots einigermaßen kennen und verstehen. Es begann sehr hart, roh, ungeschliffen – ein Manifest gegen Amerikas Wegwerfkultur. Und plötzlich ist da diese fragile, schmerzerfüllte und ungemein intensive Power-Ballade, die noch dazu deutlich von Frontmann Corey Taylors Zweitband Stone Sour geprägt zu sein scheint.

Die Geschichte ist einfach, wird aber durch das cineastisch angehauchte Video (Regie führte der ‚Clown‘ M. Shawn Crahan) verkompliziert. Es geht um eine verflossene Liebschaft und eine Fülle an Emotionen, um ein regelrechtes Durchleben verschiedener Phasen des Schmerzes, des Verdrängens, der Wut. Verpackt in viereinhalb Minuten mit gespenstischen Samples und einem unglaublichen Höhepunkt, der Gänsehaut wie eine Erholungskur erscheinen lässt.

„Snuff“ war 2008 eines der absoluten Rock-Highlights durch seine Album-Veröffentlichung, war 2009 während der langen Wartezeit auf die erwartete Auskopplung ein Highlight und zündet jetzt, 18 Monate nach Erstveröffentlichung als Single noch einmal. Solche Songs gibt es nur ganz selten in einer Dekade. Ganz, ganz selten.

5/5 | DL-Single | 19.02.2010
Roadrunner Records (Warner Music)
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