Kate Nash – My Best Friend Is You

Dank „Foundations“ ist die junge Londonerin Kate Nash auch in Deutschland ein Begriff. Die Dame mit dem markanten Akzent stand auf ihrem Debütalbum „Made Of Bricks“ für sympathischen, überdurchschnittlich schrägen Pop mit kräftigem Folk- und Indie-Einschlag. Die selbstverordnete nutzte sie für ihren Freund Ryan Jarman (selbsternannter Erfinder von ‚Live 8‘) und das Songwriting für „My Best Friend Is You“, ihr selbstbewusstes und herrlich ungewöhnliches Zweitlingswerk.

Gemeinsam mit dem ehemaligen Suede-Gitarristen Bernard Butler wurden 13 feinfühlig überrumpelnde Songperlen aufgenommen. Der Opener „Paris“ pendelt zwischen aggressivem Uptempo-Drumming und einer Fülle an Details. „Mansion Song“ beginnt als Spoken Word-Track und geht schließlich in einer Sub Pop-Noiselandschaft unter. „Kiss That Girl“ hingegen scheint sich auf Girlgroups der 1960er zu beziehen. Geht’s noch?

War „Made Of Bricks“ ein Überraschungshit eines waschechten Redhauses, so etabliert sich Kate Nash auf „My Best Friend Is You“ endgültig als Künstlerin. In „I’ve Got A Secret“ wird sie zur Geheimniskrämerin, die leichte stimmliche Parallelen zu Björk zulässt. Die erste Single „Do Wah Doo“ erklärt die Kopf verdrehende und Bücher lesende Protagonisten zur Bitch. Und dann ist da noch „I Hate Seagulls“, das wie eine Bestandsaufnahme einer Beziehung anmutet. Crux: Kate Nash ist über beide Ohren verliebt. Und deutlich erwachsener geworden. Kaufempfehlung für befreites, britisches Aufatmen.

VÖ: 23.04.2010
Polydor Records (Universal Music)
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