The BossHoss – Low Voltage

Längst haben sich The BossHoss einen Namen gemacht. Ihre Adaptionen bekannter Welthits in ihr patentiertes Country-Outfit (das Debüt „Internashville Urban Hymns“ hat mittlerweile Platin erreicht) sind mittlerweile ebenso populär wie eigene Songs, die die Cowboys deutlich rockiger, abgedrehter zeigen. „Low Voltage“ ist nun eine Werkschau der anderen Art – 15 BossHoss-Songs, die gemeinsam mit 20 Streichern und Bläsern des Babelsberger Filmorchesters umgesetzt und neu arrangiert wurden. Yeeha auf unplugged.

Auffällig ist natürlich zunächst, dass die (ehemals) als Copycats verschrieenen The BossHoss überwiegend auf eigenes Material setzen – gerade ein Drittel der 15 Songs stammt aus fremder Feder. Gerade bei „I Say A Little Prayer“ und „No One Knows“ funktioniert die Orchester-Umsetzung hervorragend. Ersteres bekommt ein klein wenig die romantische Note des Originals zurück, während der Gassenhauer der Queens Of The Stone Age durch mächtige Strings und Brass zusätzliche Dramatik verliehen wurde.

Nicht alle Songs profitieren vom neuen Soundgewand. „Stallion Battalion“ hat sich kaum verändert, „Shake & Shout“ viel Energie eingebüßt. Daneben stehen arschcoole Versionen von „Rodeo Queen“, ein hochtrabendes „Shake & Shout“ und das bewegende „Mary Marry Me“. Cowboys und Filmorchester scheinen doch nebeneinander zu funktionieren – ersichtlich auf der Bonus-DVD der Deluxe-Ausgabe mit dem Premierenkonzert. „Low Voltage“ ist ein kurzweiliges Vergnügen, charmant umgesetzt und ein weiterer Beleg dafür, dass The BossHoss den Sprung in Richtung eigenständige Band endgültig geschafft haben. Wer braucht schon MTV?

VÖ: 16.04.2010
Universal Music
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