Soulfly – Omen

Die Arbeiten mit Bruder Iggor scheinen bei Max Cavalera ungeahnte kreative Energien freigesetzt haben. Nicht nur, dass die Cavalera Conspiracy noch dieses Jahr ins Studio gehen wird, auch Soulfly haben ein neues Album am Start. Mehr noch, „Omen“ ist die beste Soulfly-Platte seit acht Jahren geworden.

Was der arschlings ins Gesicht springende Opener „Bloodbath & Beyond“ noch recht gut zu verhüllen weiß, wird durch „Rise Of The Fallen“ deutlich – die kreativen Energien Max Cavaleras fließen stärken denn eh und je. Gemeinsam mit Greg Puciato von The Dillinger Escape Plan keift er sich durch die futuristische, angenehm manische Single. Ähnlich interessant ist auch die zweite Kollaboration ausgefallen. „Lethal Injection“ mit Tommy Victor“ klingt doch tatsächlich stark nach Prong, wobei Marc Rizzo – nicht zum ersten und nicht zum letzen Mal – ausführlichst seine Flitzefinger zur Schau stellen darf.

Rundherum gibt es Hits satt. „Kingdom“ nimmt das Tempo geschickt raus, während „Jeffrey Dahmer“ ein wenig Massenmörder spielt, „Off With Their Heads“ der geheime Hit dieser Platte ist und „Mega-Doom“ die einzig richtige Steigerung zu – eh wissen – darstellt; herrlich kaputter Thrasher. Natürlich darf auch das obligatorische Instrumentalstück nicht fehlen. „Soulfly VII“ schließt eine knüppelharte und furztrockene Platte sehr proggig ab, lässt gelegentlich sogar Parallelen zu Rush erkennen.

Mörderisch stark peitschen Soulfly durch ihr siebtes Album und lassen kaum Wünsche offen. Die thrashige, knüppelharte Seite steht Max Cavalera und Konsorten verdammt gut zu Gesicht, die auf ein absolutes Minimum reduzierten World-Music-Einflüsse sowieso. Noch einen Hauch mehr Dynamik und Groove fehlen auf das längst überfällige Meisterwerk. Dennoch, so stark waren Soulfly schon lange nicht mehr.

VÖ: 21.05.2010
Roadrunner Records (Warner Music)
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