Clubbers Guide Ibiza 2010

Alle Sommer wieder liefert Ministry of Sound den Tanzwütigen die angesagtesten Beats ihrer Lieblings-Partyinsel Ibiza. Pünktlich zum Saisonstart sorgt auch „Clubbers Guide Ibiza 2010“ mit 44 Electro- und House-Tracks in the Mix wieder dafür, dass sich alle Daheimgebliebenen den Sound des balearischen Partymekkas in Form einer Doppel-CD ins Wohnzimmer holen können. Mit an Bord ist – wie sollte es anders sein – das Who is Who der momentanen Clubszene.

Das Warm-Up auf CD1 beginnt mit einer massenkompatiblen Mischung aus Charthits von Acts wie Stromae („Alors En Danse“), Daris & Finlay („Rock To The Beat“) oder Jason Derulo („Watcha Say“) und einfach nicht totzukriegenden 80er/90er-Samples wie „Physical“ (verwurstet in „Bodytalk“ von den Bodybangers), „Like A Prayer“ und „Don’t You Want Me“ (in Mecks Mash-Up „Feels Like A Prayer“) oder SNAP!s „Rhythm Is A Dancer 2010“. Hat man das alles überstanden, wird es langsam interessant. Neben den üblichen Verdächtigen wie Milk & Sugar, Martin Solveig und Micha Moor lassen es Plastik Funk mit „Cinderella Stereo“ und einer fulminanten Pizzicato-Melodie à la Faithless krachen – welch ein Lichtblick! Richtig sommerlich wird es dann im letzten Drittel mit geschmeidigem Vocal-House aus Frankreich von David Guetta mit Estelle („One Love“) und Junior Caldera mit Sophie Ellis-Bextor („Can’t Fight This Feeling“), beide im Remix des schwedischen Durchstarters Avicii.

CD2 macht mit Afrojacks quietschendem „Pacha On Acid“ und Thomas Golds Tech-House-Hit „The Button“ hingegen schnell deutlich, dass der Hörer nun in deepere, clubbigere Gefilde entführt wird. Zu den meist instrumentalen Höhepunkten zählen „Damascus“ von Francesco Diaz & Young Rebels, das heißblütige „La Tromba“ von Lake & Lys und allen voran natürlich Tim Berg (aka Avicii) mit seinem atmosphärisch-melodischen Piano-Houser „Bromance“, der als die Ibiza-Hymne 2010 gehandelt wird. Hier und auch bei den verträumten Tracks von Paul Kalkbrenner („Train“) oder Moby („Wait For Me“ im Jean Elan Remix) wird das Produkt seinem Titel wirklich gerecht. Zum Finale gibt es noch zwei unwiderstehlich groovende Nummern von Timofey & Bartosz Brenes mit House-Röhre Terri B! („Heaven“) und Tristan Garner & Gregori Klosman („Fucking Down“) auf die Ohren, mit denen die zunächst durchwachsene Compilation also doch noch ein versöhnliches Ende nimmt.

Dennoch ist „Clubbers Guide Ibiza 2010“ angesichts der chart- und coverlastigen ersten Scheibe, aber auch dank der Konkurrenz auf dem Compilation-Markt sicher kein unverzichtbares Must-Have. Eine hörenswerte Einstimmung auf die elektronische Sommersaison 2010 bieten die zwei DJ-Mixes jedoch in jedem Fall, sodass die Fans von Ministry of Sounds Ibiza-Soundtrack getrost zugreifen können. Wer allerdings puren Underground sucht, sollte sich besser nach Alternativen umsehen.

VÖ: 18.06.2010
Ministry of Sound (Warner Music)
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