Daath – Daath

Daath

Mit dem Wechsel zu Century Media und mehr Zeit fürs Songwriting ist es bei Daath deutlich bergauf gegangen. Das US-Death Metal-Quintett mit einem Hang zu futuristischen Sounds hat auf „The Concealers“ seine Gesellenprüfung abgeliefert. Nur ein Jahr und ein Instrumentalalbum der beiden Gitarristen Eyal Levi und Emil Werstler später steht „Daath“ in den Läden.

Auf ihrem mittlerweile vierten Studioalbum klingen Daath noch eine Spur kompakter und abgedrehter, nähern sich stärker Fear Factory und deren Industrial-Anleihen, während der obligatorische Groove-Wahnsinn durch die Prärie reitet. Blendgranaten wie „Destruction/Restoration“, „Exit Plan“ und „Accelerant“ lassen kaum Luft zum Atmen, sind gleichzeitig aber auch dermaßen over the top und technisch wahnwitzig arrangiert, dass man nur schwer hinterherkommt.

Während Sean Z. seine bislang vielleicht beste und abwechslungsreichste Vocal-Perforamce abliefert, verlaufen sich Daath in weitläufigen Prog-Ausflügen. „Arch (Enemy) Misanthrope“ – was ein fantastischer Titel – ist ein Fest für Freunde wahnwitziger Gitarrenattacken und zzeigt das Duo Levi / Werstler in Hochform, auch wenn man immer wieder den Faden zu verlieren droht bei der gefühlt drölfzigsten Wendung. Dann doch lieber das düstere „Double Tap Suicide“, das Meshuggah mit Katatonia kreuzt. Klingt komisch, ist es auch.

„Daath“ droht zu überfordern, wenn die Amerikaner mit dem sprichwörtlichen nackten Arsch voran ins Gesicht der Metal-Freunde springen. Selten bekommt man Verschnaufpausen, das Gaspedal ist fast konstant durchgedrückt, die technische Brillanz der Gitarristen atemberaubend. Vielleicht war „The Concealers“ eingängiger, doch auf ihrem vierten Album wirken Daath endgültig befreit, losgelöst und ready to go. Epileptischer Anfall inklusive.

VÖ: 15.10.2010
Century Media (EMI Music)

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