Shakira – Sale El Sol
Mit „Waka Waka (This Time For Africa)“ feierte Shakira im Sommer dieses Jahres einen ihrer größten Erfolge. Dass die 33-jährige Kolumbianerin nach der „Shewolf“ Dance-Pop Ära nun wieder auf vertrautere Klänge setzt, zeigt auch die aktuelle Single „Loca“. Statt satten Beats und blechernen Sounds, liefert Shakira nun wieder Latin-Pop mit viel Rhythmus und Leidenschaft ab. Eine gute Voraussetzung für ihr mittlerweile siebtes Studio Album „Sale El Sol“, das wie schon die Leadsingle teilweise zweisprachig eingesungen wurde.
Shakira ist zurück. Nicht dass sie lange von der Bildschwäche verschwunden gewesen wäre. Nein, gemeint ist die Shakira, die für authentische, handgemachte und lebendige Popmusik steht. Mit „Shewolf“ konnte man sich arrangieren, wenn man denn wollte. Doch spätestens mit „Sale El Sol“ wird deutlich, dass Shakiras letzter Longplayer wohl eher in die Kategorie Ausrutscher oder gut gemeintes Experiment gehört. „Sale El Sol“ klingt, wie Shakira klingen sollte. Selbst wenn der Titeltrack als Opener noch keinen allzu großen Wurf darstellt, so lösen die ersten Klänge doch gleich ein wohliges und vertrautes Gefühl aus.
„Sale El Sol“ bietet eine ausgewogene Mischung aus Uptempo- / Midtempo-Songs und Balladen. Dabei können vor allem die schnellere Songs fast durchgängig überzeugen. Neben dem hitsicheren „Loca“, gefällt das eher düstere „Gordita“ dank seiner spielerischen Balkanpop-Anleihen und einem gelungenen Feature von Residente Calle 13. Das englischsprachige „Addicted To You“ hat jede Menge Rhythmus zu bieten und bahnt sich den Weg zum Gehörgang in gleicher Schnelligkeit wie das Tempo der Lyrics. Überflieger des Albums ist jedoch das grandiose „Rabiosa“, das man wahlweise in der Version mit Pitbull oder El Cata anwählen kann. Das Tempo des Songs ist rasant und schreit geradezu nach Bewegung. Die Instrumentierung ist dabei ebenso gelungen wie der eher untypische Duett-Charakter mit schnellen Wechseln in den Gesangparts. Anders als bei „Loca“, gewinnt diesmal die englischsprachige Version das Duell der zwei Sprachen.
„Devoción“ ist da schon etwas gemäßigter und dennoch ein echter Anspieltipp. Der Song gehört zu den eher klassischen Shakira Pop-Rock Nummern, ohne jedoch allzu ordinär zu klingen. Strophen und Refrain harmonisieren gut, was ein durchweg stimmiges Gesamtbild erzeugt. „Mariposas“, „Islands“ und „Tu Boca“ sind dagegen eher beiläufige Albentracks, die für sich gesehen durchaus überzeugen, aber im Vergleich zu manch anderen Songs nicht ganz an deren Stärke anknüpfen können. Bei den beiden Balladen „Antes De Las Seis“ und „Lo Que Más“ stich vor allem „Lo Que Más“ heraus, da es mit seiner Reduzierung auf Pianobegleitung viel Gefühl erzeugt. Einzig Shakiras Gesang wirkt streckenweise etwas zu dramatisch.
„Sale El Sol“ kommt mit insgesamt 16 Tracks auf Spiellänge von ca. 50 Minuten. Da jedoch gleich drei verschiedene Versionen von „Waka Waka“ auf dem Album vertreten sind und zudem sowohl „Loca“ als auch „Rabiosa“ jeweils in Englisch und Spanisch zur Verfügung stehen, fällt die Vielfalt kleiner aus, als der erste Blick vermuten lässt. Dennoch ist das Ergebnis durchweg positiv und überzeugend. Klassische Instrumente, mitreißende Melodien, heiße Rhytmen und eben Shakiras Stimme, die einen Wiedererkennungswert wie kaum eine zweite besitzt, machen „Sale El Sol“ zu einem wirklich guten Longplayer.
VÖ: 15.10.2010
Sony Music Entertainment GmbH
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Sale El Sol „live“: