Ginger Ninja – Wicked Map

Ginger Ninja

Eine Band wie Ginger Ninja kann eigentlich nur aus Dänemark kommen – ein Land, in dem sich elektro-poppiger Rock und Bands wie Veto, Dúné, Carpark North und Nephew großer Beliebtheit erfreuen. Leichtere Anlaufsschwierigkeiten haben die Ingwer-Partisanen mittlerweile hinter sich gelassen und veröffentlichen ihr Debüt „Wicked Map“, natürlich passend zur frisch ausgeklungenen Tour als Support der aktuell ebenfalls der elektronisch orientierten Juli. Passt ja quasi wie Faust aufs Auge. Oder Arsch auf… was auch immer.

Beginnt die Platte in Form von „Crying Shame“ noch relativ brav, beinahe allerweltsmäßig, so setzt die kommende Single „Sunshine“ ein kleines Ausrufezeichen. In Holland war der Track ebenso ein Hit wie in der dänischen Heimat – kein Wunder bei diesem tatsächlich sommerlich angehauchten Track mit dem markanten Math-Gitarrensound und dem überlebensgroßen Refrain. „Bone Will Break Metal“ gibt sich sogar noch eine Spur tanzbarer und könnte mit seinen druckvollen Synthis durchaus auch in einigen Clubs machen – gewissermaßen die Fortsetzung dessen, womit Hard-Fi vor sechs Jahren über Europa hergefallen waren.

Die größte Stärke von „Wicked Map“ und somit auch von Ginger Ninja ist die enorme Bandbreite zwischen Indie Rock, Electro-Pop und Dance-Elementen. Hier ist für so ziemlich jeden was dabei, ohne dass sich die unterschiedlichen Stilrichtungen gegenseitig im Weg stehen. „You’re Wrong“ beispielsweise passt ein wenig in den Empire Of The Sun-Zeitgeist, „Out Of Sight / Out Of Mind“ bedient sich bei den guten, alten Artful Dodger und im abschließenden „The Boy Who Grew Bitter“ ziehen eindringliche Gitarren und große Chöre stark gen Britpop. Schubladen braucht doch eh kein Mensch.

Problemlos platzieren sich Ginger Ninja in die Riege der erwähnten jungen Wilden aus Dänemark, wobei sie mit Sicherheit die großen Kreativgeister, die Spezialisten für alles, die Soundmagier für jede Stimmung und Location sind. „Wicked Map“ schafft den seltenen Spagat zwischen Diversifikation und kompakter Einheit, spinnt einen roten Faden durch die Villa Kunterbunt. Das starke Debüt wird in der ersten Maihälfte außerdem auf einigen ausgewählten Deutschland-Terminen vrogestellt, die man auf keinen Fall verpassen sollte.

VÖ: 08.04.2011
Columbia Records (Sony Music)

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