When Saints Go Machine – Kelly

When Saints Go Machine

Dänemark, Land des elektronischen Wahnsinns. Was hier an Electro-Pop-, Dance- und Alternative-Varietäten die Runde macht, beeindruckt. Neben Ginger Ninja versuchen aktuell auch When Saints Go Machine über das Feinschmecker-Label !K7 Fuß zu fassen. Auf ihrer Debüt-EP „Fail Forever“ – das dazugehörige Album „Ten Makes A Face“ ist hierzulande nur via Import erhältlich – hat das Quartett aus Kopenhagen bereits seine Klasse angedeutet, auf „Konkylie“ vor drei Monaten die Erwartungen bestätigt. Mit „Kelly“ haben die Dänen nun auch einen potentiellen Single-Hit am Start.

Mit dem, was man auf „Fail Forever“ gehört hat – mit Ausnahme des Titeltracks, wenn auch mit gewissen Abstrichen – hat „Kelly“ nur relativ wenig zu tun. Verspielter Electro-Pop: Ja. Dafür aber deutlich hittauglicher, um Welten direkter. Mit Fistelstimme und entspannt blubberndem Arrangement geht es in die Strophen. Das Tempo wird bewusst niedrig gehalten, die Prince-Querverweise geht in Ordnung. Der Refrain kann sich nicht so recht abheben, den Übergang nimmt man kaum wahr – nach den anfänglich groovigen Tönen etwas unspektakulär. Großes Kino sind jedoch die Soundspielereien in der Middle-8, in der schiffshornartige Klänge an Hot Chip erinnern – ein sympathischer Kontrast zu den 80s-Synthis.

Erneut geben sich When Saints Go Machine nur bedingt eingängig, erhöhen aber den Hit-Faktor gewaltig: Die Dänen befinden sich mit „Kelly“ direkt am Electro-Pop-Puls der Zeit, geben sich aber noch entspannter und nebulöser, lassen den Funk für sich sprechen und entdecken die Kopfstimme für sich. „Kelly“ ist witzig, über weite Strecken unterhaltsam und hat mit der Hot Chip-Referenz sogar ein echtes Highlight zu bieten. Was fehlt, ist ein einprägsamer Refrain – schlecht ist er keineswegs, aber eben auch ohne Aha-Effekt. Dennoch eine weitere sympathische Single, die weitere Hoffnungen auf eine goldene, semi-avantgardistische Zukunft der Dänen weckt.

3,5/5 | DL-Single
VÖ: 16.09.2011
!K7 Records (AL!VE)

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