The Drums – How It Ended
Aus den Ruinen diverser Electro-Pop-Kombos – darunter Elkland, die 2005 ihr einziges Album „Golden“ via Sony BMG veröffentlichten – haben sich 2006 The Drums gegründet, von der BBC auf Platz 5 des Sound of 2010 gereiht. Motor dieses Erfolgs war vor allem die Single „Let’s Go Surfing“, die luftig-leichte Surf-Pop-Klänge mit finsteren, nachdenklichen Texten verband. Daran hat sich wenig geändert, ähnliche Kaliber finden sich auch auf ihrem aktuellen zweiten Album „Portamento“, aus dem mit „How It Ended“ nun die zweite Single ausgekoppelt wird.
Der Grundtenor erinnert ein wenig an „Let’s Go Surfing“: Musikalisch bewegen sich The Drums zwar dieses Mal eher im Midtempo-Bereich, wirken aber verhältnismäßig positiv, stellenweise sogar tanzbar. ‚Schuld‘ daran ist der dominante, hibbelige Basslauf, gestützt von spritzigen Drums. An der Gitarrenfront tut sich wenig, viel mehr flirren die Melodien über diesen rhythmischen Grundstock mit unheimlicher Leichtigkeit. Jonathan Pierce wirkt gefangen zwischen den Welten, bringt einen Hauch von Melancholie mit, wenn es mit Synthi-Unterstützung in den butterweichen, bezaubernd schönen Refrain gibt, über dem seine Kopfstimme wie ein Glühwürmchen schwebt.
Freilich gibt es bei den Lyrics nichts zu lachen, Pierce besingt das Ende einer Beziehung, versucht sich an die guten Zeiten zu erinnern und weiß nicht, warum man eigentlich auseinander gegangen ist. Dazu passt auch das Video mit Vintage-Touch, bei dem man glaubt durch Leinenstoff zu blicken. Im Prinzip überrascht „How It Ended“ nicht wirklich, gibt sich tanzbar und versteckt seine Nachdenklichkeit – rein musikalisch gesehen – in einigen wenigen Noten des Refrains. Präsentation stimmt, die exklusive B-Seite „I Can’t Save Your Life“ ist überdies ein echter Kaufanreiz. Auch wenn diese Auskopplung nicht so clever wie „Let’s Go Surfing“ ist: The Drums haben ein ausgeprägtes Gefühl für tanzbare Bassläufe und melodisches Understatement für schmucke, melancholische Indie-Perlen.
3,5/5 | DL-Single
VÖ: 04.11.2011
Moshi Moshi Records / Cooperative Music (Universal Music)
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