Rihanna – You Da One

Rihanna

Neues Jahr, neues Glück: Auch 2012 setzt die umtriebige und omnipräsente Rihanna ihren Siegeszug durch die weltweiten Charts fort und bringt mit „You Da One“ die zweite Single aus ihrem Album „Talk That Talk“ raus. Und so mancher Hörer wird Parallelen zu den Auskopplungen des Vorgängeralbums „Loud“ feststellen, lässt die rassige Chanteuse doch auf einen wuchtigen Floorfiller erneut einen ruhigen, Reggae-angehauchten Track folgen. Anders als bei „What’s My Name“ 2010 zusammen mit Drake präsentiert sie sich hier solo und kehrt musikalisch mal wieder zu ihren Wurzeln zurück.

„You Da One“ ist im Midtempo gehalten und kommt als luftig leichter Electropop-Song mit Reggae- und Dancehall-Einflüssen daher. Textlich gibt sich Rihanna hier für ihre Verhältnisse ungewöhnlich brav, lässt aber suggestive Andeutungen freilich nicht aus. Hier und da fühlt man sich ein wenig in die Zeit ihres Karrierebeginns Mitte der 00er Jahre und Songs wie „If It’s Lovin‘ That You Want“ oder „Pon De Replay“ zurückversetzt. Die Strophen sind geprägt von kurzen, recht monoton wirkenden Versen, wobei das jeweilige Endwort stets überstrapazierend geleiert wird und somit den Nervfaktor unnötig in die Höhe schraubt. Auch im Refrain ist dieses durchaus eigentümliche Phänomen in abgeschwächter Form zu beobachten, wobei dieser souveräner und dank geschickt eingesetztem Chor harmonischer wirkt. Interessant präsentiert sich vor allem die Bridge mit ihrer kurzen Dubstep-Sequenz, die so gar nicht zum Rest des Songs passen will und somit für einen klaren Cut vor Beginn des finalen Chorus sorgt.

Dass der Single Erfolg beschieden sein wird, dürfte außer Frage stehen. Jedoch scheint die erfolgreiche Sängerin so langsam aber sicher ihr Pulver verschossen zu haben, da „You Da One“ zwar angenehm anders als z.B. der Vorgänger „We Found Love“ klingt, das typisch karibische Feeling allerdings nicht hundertprozentig transportieren kann. Den netten Ansätzen fehlen ein wenig die zündenden Elemente, die sich bei mehrmaligem Hören direkt in den Köpfen festsetzen. So bleibt es insgesamt ein durchschnittlicher bis solider Song, dem es an manchen Stellen hingegen ein wenig an Spannung fehlt. Trotz alledem hat man es hier immer noch mit einer gewohnt sauberen Produktion made by Dr. Luke zu tun, wenngleich „You Da One“ eine ihrer bislang schwächsten Singles darstellt. Und wenn man den zahlreichen Meldungen über eventuelle Burnout-Ansätze Glauben schenken darf, so sollte sich die 23-Jährige ernsthaft über eine längerfristige Pause Gedanken machen.

VÖ: 27.01.2012
Def Jam Records (Universal Music)

You Da One @ musicload | @ Amazon kaufen
Talk That Talk @ musicload | @ Amazon kaufen

Rihanna @ Home | @ Facebook