D’Sound – How Could I Forget

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Ab und zu kann der Blick über den eigenen Tellerrand oder gar über Ländergrenzen hinweg ganz erfrischend sein. Dabei kann man schnell auch mal Interpreten entdecken, die hierzulande trotz hoher musikalischer Qualität völlig unbekannt sind. Die Norweger von D’Sound sind so ein Beispiel. In ihrer Heimat und in Südostasien sind sie Stars und viele ihrer Alben landeten in den jeweiligen Top 10. Die letzte Scheibe namens „Starts And Ends“ konnte immerhin noch für eine ordentliche Top 30-Platzierung sorgen, während sie in Deutschland nicht mal offiziell veröffentlicht wurde. Umso überraschender mutet die Tatsache an, dass jetzt aus diesem inzwischen zwei Jahre altem Werk mit „How Could I Forget“ hierzulande tatsächlich eine Single-Auskopplung erscheint.

Für alle Liebhaber klassischer Popmusik sollte diese Tatsache ein Anlass zur Freude sein, denn „How Could I Forget“ bietet einschmeichelnde Radioklänge, wie sie in den 90ern noch gang und gäbe waren, heutzutage aber eher die Ausnahme bilden. Der Midtempo-Song wird neben einfühlsamen Gitarrenklängen und angenehm altmodisch klingenden Rhythmen vor allem durch Simone Larsens kräftiges Gesangsorgan bestimmt. Während sich der Titel in den Strophen noch sehr zurückhaltend präsentiert, setzen D’Sound im Refrain voll auf Gefühl und bieten dem geneigten Hörer eine wunderbare Ohrwurmmelodie. Die gegen Ende auftauchende Bridge sorgt dann nicht nur für musikalische Abwechslung, sondern setzt auch einen gelungenen Kontrapunkt zu Strophen und Refrain.

D’Sound ist mit „How Could I Forget“ ein Pop-Ohrwurm der besseren Sorte gelungen. Sollte man den Song demnächst mal in Radio zu hören bekommen, wird der Titel sicher für Aufmerksamkeit sorgen können. Dennoch bietet der Song leider auch ein wenig Anlass zu Kritik, da er so sehr auf Eingängigkeit getrimmt ist, dass er sich spätestens nach dem zehnten Hören dann doch nicht mehr allzu sehr vom typischen Pop-Einheitsbrei unterscheidet. Was beim ersten Hören noch ein Ausrufezeichen auf der Stirn beschwert, sorgt irgendwann eben nur noch für ein müdes Achselzucken. Eine interessante Hook, die eine oder andere Variation oder schlicht und einfach ein bisschen mehr Power hätten hier Wunder wirken können. Dennoch: In der aktuellen, mitunter recht eintönigen Radiopoplandschaft stellen D’Sound eine angenehm klassische Alternative dar und ein kleiner Achtungserfolg wäre dem Duo durchaus zu wünschen.

VÖ: 30.03.2012 (DL-Single)
Content Records (Edel Music Distribution)

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