Charles Pasi – Farewell My Love
Aus dem benachbarten Frankreich bereitet Charles Pasi auf einen von Jazz, Soul und Blues geschwängerten Höhenflug vor. Der 27jährige setzte sich bereits in jungen Jahren international in Szene, wurde für sein Debütalbum „Mainly Blue“ mit viel Beifall bedacht, war 2007 Finalist der „International Blues Challenge“ in Memphis, Tennessee, und spielte Konzerte in den USA, Russland, Ungarn, Italien, Spanien und Quebec. Mit ordentlich Verzögerung erscheint am 11. Mai sein aktuelles Album „Uncaged“ digital in Deutschland – ein CD-Release ist erst am 13. Juli geplant. Gleichzeitig ist auch die Single „Farewell My Love“ erhältlich, für die sich Pasi den Tenor-Saxophonisten Archie Shepp ins Studio geladen hat.
Nur von sanften, geradezu minimalistischen Piano-Klängen begleitet, begeht Pasi die ersten Zeilen, stimmlich sehr weich und warm. Der Franzose versteht es, mit seinem Gesang den Hörer für sich einzunehmen, verfügt über beeindruckende Präsenz und einen gewissen Schmelz, der an eine Art Knödeln, an ein Singen mit Murmeln im Mund grenzt, aber dennoch funktioniert. Erst nach und nach setzt die Band ein, zaubert einen feinsinnigen Soul- / Blues-Track. Wenn Pasi nach zwei Minuten zur Mundharmonika greift und seinen Jungs das Startzeichen gibt, nimmt der Song so richtig Fahrt auf, der Rock-Anteil steigt ein wenig. „Farewell My Love“ bäumt sich zu einem wahren Soul-Rock-Monster auf, die Stimme wird eine Spur rauer und erinnert an einen verrauchten Club, gegen den der Protagonist ansingt, um ein wenig Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Tatsächlich spielt das dazugehörige Video in einer zwielichtigen Absteige. In schlichter Schwarz-Weiß-Optik gehalten, versucht sich Pasi aus einer Art Schlägerei auf der Tanzfläche herauszusingen, bevor auch er selbst auf der Bühne nicht mehr sicher ist. Archie Shepps Saxophon ist im Radio Edit kaum zu hören, bekommt dafür in der im Download-Bundle mitgelieferten Album-Version einen ausladenden Soloteil zugewiesen, der dem Song eine zusätzlich jazzige Note verleiht. „Farewell My Love“ unterhält prächtig, dient als guter Vorbote auf ein ebenso spannendes Album und macht Lust auf mehr. Was jetzt noch fehlt, ist ein gemeinsamer Track von Charles Pasi und dem frisch mit einem Amadeus ausgezeichneten Electroswing-Zauberer Parov Stelar.
VÖ: 11.05.2012 (DL-Single)
Believe Digital (Indigo)
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