Magnum – On The 13th Day

Magnum

Comeback geglückt – Patient quicklebendig. Fiel die Magnum-Reunion zu Anfang des Jahrtausends noch etwas schwächlich aus, gehört die Band spätestens seit den letzten beiden Alben „Into The Valley Of The Moon King“ und „The Visitation“ wieder zur Speerspitze der internationalen Melodic Hard Rock-Szene. An die ganz großen Erfolge in den 80ern, als Magnum mit ihrem Album „Wings Of Heaven“ Platz 2 in England erklimmten, kam man mit den letzten Werken zwar nicht heran, doch insbesondere in Deutschland lief es für die Scheiben erstaunlich gut. Gerade „The Visitation“ mit seiner Top 20-Platzierung war ein deutlicher Hinweis darauf, dass klassischer Melodic Rock auch im neuen Jahrtausend Begeisterungsstürme auslösen kann. Die Erwartungen an das neue Album „On The 13th Day“ sind somit dementsprechend hoch – gerade auch im Hinblick auf das diesjährige 40-jährige Bandjubiläum.

Glücklicherweise scheinen Magnum ganz genau zu wissen, was sie ihren Fans schuldig sind. Schon beim ersten Hören stellt sich „On The 13th Day“ als ganz starkes Werk heraus, während man beim mehrfachem Genuss des Albums kaum umhin kommt, die Scheibe irgendwo innerhalb der bandeigenen Top 5 einzuordnen. Zwar kann das Jahrhundertwerk „On A Storyteller’s Night“ auch dieses Mal nicht übertroffen werden, doch mit dem rockigen Midtempo-Opener „All The Dreamers“, der einigen Hörern mit Sicherheit eine Gänsehaut bescheren wird, dem 80er-lastigen Titelsong „On The 13th Day“, der die eine oder andere Reminiszenz an das „Wings Of Heaven“-Album aufweist, der bärenstarken Vorab-Single „So Let It Rain“ und der erfreulich kitschfreien Ballade „Putting Things In Place“ hält das Album gleich mehrere Highlights bereit, die allesamt zu den stärksten Songs der Bandkarriere gehören. Dazwischen versteckt sich viel Gutklassiges – genannt seien hier vor allem der flotte Rocker „Blood Red Laughter“ und das stark auf Kommerzialität getrimmte „Shadow Town“ – und mit „Didn’t Like You Anyway“ nur ein schwächerer Titel. Gegen Ende der Scheibe läuft die Band dann sogar noch einmal zu Hochtouren auf und hält mit „Broken Promises“ und „See How They Fall“ zwei überraschend harte Songs bereit, ehe das Werk mit „From Within“ zu einem angenehm entspannten Abschluss findet.

Musikalisch haben sich Magnum in den letzten Jahren definitiv in die richtige Richtung entwickelt. Waren insbesondere die Scheiben zu Beginn des Jahrtausends viel zu glattgebügelt und keyboardorientiert, stellten die letzten Alben schon eine deutliche Steigerung dar. Auf „On The 13th Day“ haben Magnum schließlich durchgängig zur perfekten Mischung aus melodischen Keyboardklängen und erdigen Gitarrenriffs zurückgefunden. Altersbedingte Ermüdungserscheinungen lassen sich zu keiner Zeit feststellen. Im Gegenteil, denn das Album, das wie aus einem Guss wirkt, weckt den Eindruck, dass Magnum auf ihre alten Tage einen tiefen Schluck aus dem Jungbrunnen gekostet haben. Sogar Bob Catleys charismatischer Gesang wirkt anno 2012 so frisch wie schon lange nicht mehr. „On The 13th Day“ lässt sich somit – ganz im Sinne des Promotextes – tatsächlich als Prachtwerk bezeichnen, welches in der langjährigen Bandgeschichte einen weiteren Karrierehöhepunkt darstellt.

VÖ: 21.09.2012
Steamhammer (SPV)

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