Monat: September 2012

Honig – Empty Orchestra

Es war einmal ein Junge, der sich stets in der Natur aufhielt. Wanderte mit einem Pflanzenbestimmungsbuch in der Hand, radelte durch Schweden, paddelte mit dem Kajak über stille Seen. Später war er Teil der Metalband Benevolent, blieb irgendwo hängen und ließ sich von einem Tinnitus zurück zur Stille des Moments führen. Stefan Honig macht Musik als Honig, schnitzt Singer/Songwriter-Perlen mit sympathischem Pop-Appeal und viel Gefühl, und hat mittlerweile seinen Job als Erzieher gekündigt. „Empty Orchestra“ heißt sein neues Album, auf dem er sich unter anderem von einem Ex-Benevolent-Kollegen und dem aktuellen Clueso-Schlagzeuger unterstützen ließ. Kann man machen.

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Magnum – On The 13th Day

Comeback geglückt – Patient quicklebendig. Fiel die Magnum-Reunion zu Anfang des Jahrtausends noch etwas schwächlich aus, gehört die Band spätestens seit den letzten beiden Alben „Into The Valley Of The Moon King“ und „The Visitation“ wieder zur Speerspitze der internationalen Melodic Hard Rock-Szene. An die ganz großen Erfolge in den 80ern, als Magnum mit ihrem Album „Wings Of Heaven“ Platz 2 in England erklimmten, kam man mit den letzten Werken zwar nicht heran, doch insbesondere in Deutschland lief es für die Scheiben erstaunlich gut. Gerade „The Visitation“ mit seiner Top 20-Platzierung war ein deutlicher Hinweis darauf, dass klassischer Melodic Rock auch im neuen Jahrtausend Begeisterungsstürme auslösen kann. Die Erwartungen an das neue Album „On The 13th Day“ sind somit dementsprechend hoch – gerade auch im Hinblick auf das diesjährige 40-jährige Bandjubiläum.

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Max Mutzke – Durch Einander

Was vor acht Jahren beim Raab’schen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest begann, ist mittlerweile zu einer organisch gewachsenen Größe der deutschen Soul-Landschaft geworden: Max Mutzke veröffentlicht in schöner Regelmäßigkeit attraktive Alben (zuletzt die beiden englischsprachigen Platten „Black Forest“ und „Home Work Soul“), die zwar nicht mehr so ganz an die großen Erfolge zu Karrierebeginn herankommen, dafür hohe musikalische Qualität bieten. Für seine neue Platte „Durch Einander“ widmet er sich deutlich jazzigeren Klängen, verschiedenen Cover-Versionen und einer illustren Gästeliste.

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Laing – Morgens immer müde

Laing ist eine vierköpfige Popband, bestehend aus drei Sängerinnen und einer sächsischen Tänzerin – nichts anderes prädestiniert sie dafür, beim diesjährigen Bundesvision Songcontest für Sachsen anzutreten. ‚Laing‘ ist auch chinesisch und bedeutet so viel wie „Heißer Scheiß, der dir ab jetzt am Schuh klebt“. Eigentlich könnte ‚Laing‘ bereits seit vier Jahren Programm sein, denn so lange gibt es die Formation rund um Frontfrau Nicola Rost bereits. Doch erst jetzt, zum großen musikalischen Ländervergleich, wird dem Elektro-Doo-Wop-Crossover „Morgens immer müde“ auch bundesweit Gehör geschenkt.

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Fritz Kalkbrenner – Get A Life

115 Wochen: Über zwei Jahre konnte sich „Sky And Sand“ der Gebrüder Paul und Fritz Kalkbrenner in den deutschen Single-Charts halten, schaffte es bis in die Top 30 und gehört zu den großen Dauerbrennern der jüngeren Vergangenheit. Die Vocals stammen von Fritz Kalkbrenner, dem Jüngeren der beiden Brüder, darüber hinaus Produzent und Livemusiker. Für den 19. Oktober kündigt er sein zweites Artist-Album „Sick Travellin’“ an, dem Vernehmen nach alles andere als eine reine Club-Platte. Was diese kryptischen Worte bedeuten könnten, zeigt das vorab veröffentlichte „Get A Life“.

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Of Monsters And Men – Mountain Sound

Für Of Monsters And Men könnte es aktuell erfolgreicher kaum laufen. Im Februar erschien ihre erste Single „Little Talks“, die sich zum Dauerbrenner entwickelte und es sogar in die Top 5 der deutschen Charts schaffte. Ähnlich hoch hinaus ging es für das Debütalbum „My Head Is An Animal“; beide Releases konnten sich international gut platzieren, unter anderem in den schwierigen britischen und US-amerikanischen Musikmärkten. Zwar hat sich besagtes „Little Talks“ immer noch nicht aus den Top 30 verabschiedet, doch nach sieben Monaten muss wohl ein Nachfolger her. Dabei geht man bei „Mountain Sound“ recht vorsichtig vor und belässt es bei einem relativ blassen Download-Release.

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Toy – Toy

Das beliebte Spiel ‚Bandname vs. Suchmaschine‘ geht in die nächste Runde. Googlet man nach ‚Toy‘, stößt man auf 834.000.000 Suchresultate. Umso beeindruckender ist es, dass man die offizielle Homepage der britischen Band bereits auf der zweiten Ergebnisseite findet. Was die vier Mannen mit Frau bei dieser unorthodoxen Wahl geritten hat, ist nicht überliefert. Seit knapp zwei Jahren spielen sie in ihrer Heimat ausschließlich ausverkaufte Shows und erweiterten ihr Gefolge stetig mit Mini-Releases. Nun gibt es die schwer zu greifende, jedoch nicht minder faszinierende Melange aus Post Punk, Psychedelic Rock und krautigem Indie-Pop erstmals auf Albumlänge. Der Titel, wie nicht anders zu erwarten war: „Toy“.

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Sideburn – Bring Down The Rain

Zeit für guten, alten Hardrock: Über Sideburn aus Schweden weiß man herzlich wenig. Seit 1997 hält das Quartett aus Stockholm die Fahne der Gitarren-Klassiker hoch, zuletzt vor zwei Jahren auf „The Demon Dance“. Mit „IV Monument“ ist bereits ein Nachfolger in Planung, der vorerst nur digital bzw. via Import erscheinen soll. Warum man das vierte Studioalbum der Skandinavier dennoch antesten muss, beweist die digital veröffentlichte Single „Bring Down The Rain“ mit, nun ja, klassischer Ausrichtung.

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Wintersleep – Hello Hum

Es ist nur schwer nachzuvollziehen, warum eine Band wie Wintersleep, die seit 2003 konstant gute, wenngleich auch nicht immer einfach zu greifende Alben veröffentlicht, hierzulande solche Anlaufschwierigkeiten hat. Die Platten der Kanadier erscheinen prinzipiell mit Verspätung in Deutschland, auch wenn es im Fall von „Hello Hum“ verhältnismäßig schnell geht. Das fünfte Studioalbum der Juno-Preisträger erscheint mit gerade einmal drei Monaten Verzögerung via Affairs Of The Heart; als Herzensangelegenheit, wenn man so will. Tatsächlich hätte man keinen passenderen deutschen Labelpartner finden können, weder auf qualitativer noch auf inhaltlicher Ebene. Dass Wintersleep, unbeeindruckt von ihrem Umfeld, einen weiteren Geniestreich abgeliefert haben, verkommt da schon beinahe zur Randnotiz.

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