Sideburn – Bring Down The Rain

Zeit für guten, alten Hardrock: Über Sideburn aus Schweden weiß man herzlich wenig. Seit 1997 hält das Quartett aus Stockholm die Fahne der Gitarren-Klassiker hoch, zuletzt vor zwei Jahren auf „The Demon Dance“. Mit „IV Monument“ ist bereits ein Nachfolger in Planung, der vorerst nur digital bzw. via Import erscheinen soll. Warum man das vierte Studioalbum der Skandinavier dennoch antesten muss, beweist die digital veröffentlichte Single „Bring Down The Rain“ mit, nun ja, klassischer Ausrichtung.

Mit einem mächtigen Gitarrenriff und ebenso bissigen Drums – leichte Uptempo-Schlagseite inklusive – steuern Sideburn gen erste Strophe. Was zu Beginn noch eher nach Rainbow und UFO klingt, wird durch den Gesang von Jani Kataja mehr und mehr zu einer Art Black Sabbath-Hommage, ohne sich komplett auf das musikalische Erbe der Mannen aus Birmingham zu stürzen. Immerhin klingt das Riff in etwa so, wie man sich das von Tony Iommi erwarten würde, der Fistelgesang platziert sich überdies zwischen Dio und Ozzy Osbourne. Für eine reine Kopie agieren die Schweden jedoch zu kraftvoll, setzen durch Hammond-ähnliche Klänge deutlich rockigere Akzente und erinnern in der Gitarrenarbeit zuweilen an Alter Bridge.

Einzig vor dem Gitarrensolo kommt die Stockholmer Partie ein wenig ins Stottern. Was dieses leicht kaputte Breakdown bezwecken soll, bleibt im Verborgenen. Dass der Solopart danach eher nach bluesiger Fingerübung klingt, passt ein wenig ins Bild. Rundherum schneidern Sideburn dafür einen patenten, kraftvollen Rocker mit dezentem Suchtpotential, der Bock auf das neue Album macht. „Bring Down The Rain“ ist ein energischer, bissiger Track mit viel Energie, der sich natürlich kräftig an erwähnten Veteranen anlehnt, dafür aber entsprechend Laune macht, um aus einem vermeintlichen Makel einen echten Selling Point zu machen. Nur das schwache 1-Track-‚Bundle‘ hätte nicht unbedingt sein müssen.

VÖ: 17.09.2012 (DL-Single)
Transubstans Records

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