ESC 2013: Unsere Songs für Hannover (Update)

Eurovision Song Contest 2013

Nun stehen sie also fest – unsere Songs für Hannover. Und auch wenn die Auswahl zunächst für etwas Skepsis gesorgt haben dürfte: Gerade unter den Newcomern gibt es einige Acts, die 2013 die deutsche Musikszene aufmischen könnten – und vielleicht ja auch Malmö. Ziemlich voll genommen hatte der NDR den Mund im Vorfeld der Bekanntgabe: Nur das Beste vom Besten wurde angekündigt, Vergleiche zum erfolgreichen schwedischen Vorentscheid Melodifestivalen gezogen, laut darüber nachgedacht, den Vorentscheid 2014 auf Tour durch die ganze Republik zu schicken. Entsprechend überrascht konnte man auf den ersten Blick sein, als man die aus zwölf Teilnehmern bestehende Liste nun zu Gesicht bekam:

  • Ben Ivory – The Righteous Ones
  • Betty Dittric – Lalala
  • Blitzkids mvt. – Heart On The Line
  • Cascada – Glorious
  • Finn Martin – Change
  • LaBrassBanda – Nackert
  • Mobilée – Little Sister
  • Nica & Joe – Elevated
  • Die Priester feat. Mojca Erdmann – Ave Maris Stella
  • Saint Lu – Craving
  • Söhne Mannheims – One Love
  • Mia Diekow – Lieblingslied

Gut, eine Mischung aus Newcomern und etablierten Künstlern war das tatsächlich. Aber überwiegen die Newcomer nicht doch sehr? Sind die Castingshow-Verlierer Nica & Joe nicht schon am Ende ihrer recht kurzen Karriere angekommen? Muss man überhaupt noch einen Vorentscheid veranstalten, wenn die Söhne Mannheims antreten, oder hat der Bundesvision Song Contest nicht erst im September wieder bewiesen, dass der Sieger damit schon feststeht?

Ja und nein. Die Auswahl der etablierten Künstler hätte sich vielleicht doch etwas weniger an Charts und Mainstream als vielmehr an musikalischer Qualität ausrichten können. Auch dass gleich zwei Acts mit Klassik-Einschlag antreten, wo diese Musikrichtung im internationalen Wettbewerb doch zuletzt keinen Blumentopf mehr gewinnen konnte, mutet etwas seltsam an. Auf der anderen Seite lohnt es sich, in den ein oder anderen Song der unbekannteren Teilnehmer reinzuhören. Hier sind teilweise auch die Vorentscheidungssongs bereits veröffentlicht. Mobilée etwa klingen wie eine Mischung aus Boy und Anna Rossinelli, die die Schweiz 2011 ins Finale sang. Das könnte zumindest beim Vorentscheid ziemlich weit vorne landen.

http://www.youtube.com/watch?v=fyPSdhfk0Qk

Ben Ivorys Song ist zwar noch nicht veröffentlicht, doch bei ihm macht die Single „Better Love“ schon Lust auf mehr. Elektronisch, düster und damit – siehe Loreen – ja auch gar nicht weit weg vom ESC-Trend. Wenn sein Lied für Malmö den notwendigen Ohrwurmcharakter mitbringt, könnte das durchaus auch international sehr gut funktionieren.

Doch zunächst gilt es abzuwarten, bis alle Songs veröffentlicht sind und zu hoffen, dass der ein oder andere großer Wurf darunter sein wird. Spannend und abwechslungsreich, so viel lässt sich aufgrund des Teilnehmerfeldes bereits sagen, wird die Show am 14. Februar auf jeden Fall werden.