Spector – Friday Night, Don’t Ever Let It End

Spector

Auch wenn gerade Kennern und Insidern viele Namen der bald letztjährigen „Sound of…“-Liste der BBC geläufig sind, haben es doch nur wenige zu größerem Erfolg in Deutschland gebracht. Spector waren mit großen Vorschusslorbeeren in das Indie-Jahr gestartet, gingen mit ihrem Debütalbum „Enjoy It While It Lasts“ hierzulande jedoch unter, während es in Großbritannien immerhin für die #12 reichte. Es ist somit kaum zu erwarten, dass die Download-Single „Friday Night, Don’t Ever Let It End“ entsprechende Wellen schlägt. Wer auf tanzbaren Indie-Sounds Marke The Strokes und The Killers steht, sollte jedoch ein Ohr riskieren.

Was anfangs ein wenig nach „Mr. Brightside“ und „Somebody Told Me“ klingt, entwickelt sich schnell zu einem patenten Rocker mit dezentem Synthi-Einfluss. Die Gitarren sängen und singen über dem Arrangement, wechseln zwischen Traumtänzerei und stoischem Anschlag, während der Bass im Hintergrund gleichförmig, ein wenig egal herumblubbert. Chef in der Manege ist ganz klar Sänger Fred Macpherson mit seiner tiefen, dennoch süßlichen Stimme, die gleichermaßen verzaubert und verwirrt. Gemeinsam mit dem übersichtlich gehaltenen, dennoch eindringlichen Keyboard-Teppich fühlt man sich ca. 30 Jahre zurückversetzt. Im Prinzip hätte der Song auch in der großen Post Punk-Welle funktioniert, auch wenn hier der hymnische New Wave-Anteil deutlich höher ist.

Spector legen hier eine schnörkellose, grundsolide, ja geradezu unterhaltsame Single hin, die zwar große Höhepunkte vermissen lässt, dafür auf gleichem, konstant hohen Niveau fließt. Der Refrain ist eine knappe, übersichtliche Angelegenheit, die kleinen Breaks machen Laune, die Lyrics fallen angenehm humorvoll und zu einem gewissen Grad unbeschwert aus. Dazu passt auch das leicht affige Party-Video, das zwischendurch für ein kleines Mock-Interview mit dem Regisseur unterbrochen wird. Schade ist bloß, dass es keine B-Seiten gibt. So wird auch „Friday Night, Don’t Ever Let It End“ untergehen. Spector genießen ihre Zeit im Rampenlicht, wie es der Albumtitel besagt.

Spector - Friday Night, Don't Ever Let It End

Friday Night, Don’t Ever Let It End
VÖ: 30.12.2012 (DL-Single)
Polydor Records (Universal Music)

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