Maxim – Rückspiegel

Maxim

Als (Radio-)Hit der etwas anderen Art eroberte Maxim mit „Meine Soldaten“ die Top 20 der deutschen Single-Charts. Von seinen Reggae-Wurzeln hat er sich mittlerweile entfernt und fabriziert entspannten, tiefsinnigen Singer/Songwriter-Pop, der gerne an Clueso erinnert und den Wahl-Kölner geschickt zwischen klassischer Präsenz und modernem Sound platziert. Aus dem Erfolgsalbum „Staub“ erscheint nun die zweite Auskopplung „Rückspiegel“, ein echter erster Herbstvorbote, geprägt von sanfter Melancholie und Wehmut.

Sanft gezupfte, nachdenkliche Noten der Akustik-Gitarren treffen auf Maxims warmes, in manchen Stellen beinahe rauchiges Organ, das mit viel Seele und Gefühl Intro- und Retrospektive wagt. Das Schlagzeug setzt ein, die Reise geht weiterhin geradeaus, während der Protagonist zurückblickt und bei aller Wehmut, so das Credo des Refrains, das potentielle Glück der Gegenwart verpasst. Mit zusätzlichen Keyboard-Spuren, einem Hauch von Off-Beat und Streichern aus der Dose besingt Maxim die verpassten Chance, bevor ein verschrobenes Electro-Break an Portishead erinnert. Gerade die Faux-Strings begeistern in diesen Abschnitten und steigern die Dramatik des Geschehens in schwer zu verarbeitende Dimensionen.

Das dazugehörige Video greift die Lyrics ebenfalls auf – sämtliche Bilder werden gespiegelt, die Autofahrt führt vorbei an verpassten Gelegenheiten. „Rückspiegel“ ist sicherlich eine Spur zugänglicher, vielleicht sogar konventioneller als sein Vorgänger und hat durchaus das Potential, an den Erfolg von „Meine Soldaten“ heranzukommen. Das stattliche Remix-Paket wird mit Sicherheit seine Käufer finden, ist im Vergleich zum großartigen Original jedoch bestenfalls schmuckes Beiwerk.

Maxim - Rückspiegel

Rückspiegel
VÖ: 20.09.2013 (DL-Single)
Downbeat Records (Warner Music)

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