CeeLo Green – Loberace – Live In Vegas

Cee Lo Green

Das böse F-Wort und Gnarls Barkley haben Cee Lo Green ins kollektive Bewusstsein der deutschen Musikhörer gebracht, wobei der Endvierziger schon lange zuvor als Teil von Goodie Mob in den USA erste Erfolge einfahren konnte. Mittlerweile ein gefeierter Solokünstler und Castingshow-Juror, brachte er im März seine Show „Loberace“ nach Las Vegas, ein Sammelsurium an Songs aus seiner Karriere, glitzernden Outfits, leicht bekleideten Damen und kleinen Witzchen. Nachzusehen gibt es dieses Spektakel nun auf DVD.

Mit einem Song seines Hit-Albums „The Lady Killer“ eröffnet Green die Show. „Bright Lights, Bigger City“ wird betanzt und beklatscht, ein passender Titel für eine Show in der großen Stadt, im glitzernden, verruchten Las Vegas. Freilich sind es nicht nur Eigenkompositionen, Green bringt in lockerer Reihenfolge das unter anderem von Professor Green gesampelte „Need You Tonight“, „Hot Thang“ von Prince und „Do Ya Think I’m Sexy?“ an. Dann der erste richtig schräge Moment: ein Boy George-Double tritt für ein gemimtes Medley von „Do You Really Want To Hurt Me?“, „It’s A Minute“ und „Karma Chameleon auf“. Das ist für einen kurzen Moment witzig, wohl aber verzichtbar. Besser ist da schon die Publikums-Interaktion des Sängers, der sich seinen Weg durch die Reihen bahnt.

Witziger ist da schon der Miniatur-CeeLo, der „Smiley Faces“ mimt. Weil Gnarls Barkley Spaß machen, gibt es eine entfesselte, mit Nonnen-Tänzern und Kanzel spektakulär inszenierte Version von „Storm’s Coming“ hinterher. „Crazy“ folgt natürlich kurz vor Schluss. Zwischendurch wird es mit dem von Green mitgeschriebenen „Don’t Cha“ sexy. Dass der wuchtige Sänger die Pussycat Dolls stimmlich wegfegt – geschenkt. Highlight ist jedoch die Mini-Reunion von Goodie Mob. Für ein viel zu kurzes Medley betreten Big Gipp, Khujo und T-Mo die Bühne – davon gerne mehr. „Forget You“ – das besagte böse Wort darf das Publikum singen, rundet mit einer putzigen Puppen-Band – das als Bonus beigefügte, ansonsten wenig interessante Interview mit CeeLo stellt die Technik dahinter ein wenig vor – und viel zu kurzen Jeans-Shorts die Show ab.

Zurück bleibt ein eigenwilliger Eindruck, bei dem letztlich das Positive überwiegt. Nicht jeder Song zündet, die zahlreichen Zwischensequenzen nehmen der Show ein wenig Luft – auch wenn die Umziehpausen sein müssen – und gerade die Boy George-Passage ist verzichtbar. Gleichzeitig lernt man CeeLo Green als hervorragenden Entertainer kennen, der, je länge „Loberace“ dauert, immer besser in Fahrt kommt und spätestens zur Gnarls Barkley-Sequenz nebst Mini-Me zur Höchstform aufläuft. Technisch stark, gesanglich stark, als Gesamtpaket nicht immer souverän, wohl aber weitestgehend unterhaltsam – „Loberace“ mag zwar der Feinschliff fehlen, als kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch mit der einen oder anderen Überraschung ist CeeLos Las Vegas-Show wohl eine Anschaffung wert.

Cee Lo Green - Loberace - Live In Vegas

Loberace – Live In Vegas
VÖ: 25.10.2013
Eagle Vision (Edel Music Distribution)

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