School Of Language – Old Fears

Neben seinen extensiven Field Music-Aktivitäten fand David Brewis zwischendurch Zeit, sein Nebenprojekt School Of Language zu reaktivieren und einen Nachfolger für das 2008 erschienene „Sea From Shore“ zu schreiben. „Old Fears“ wurde zwischenzeitlich um ein Monat verschoben, vollbringt aber auch mit Verspätung eine Punktlandung zwischen obskurem Indie Pop/Rock mit elektronischer Schlagseite und einem Händchen für an Math-Patterns orientierten Gitarren.

Das vorab veröffentliche „Between The Suburbs“ führte auf alternativ gehaltene Electro-Pop-Pfade zwischen Boxed In und Hot Chip – und damit zwar nicht unbedingt auf eine falsche Fährte, repräsentierte wohl aber nur eine von vielen Facetten dieser faszinierenden, abwechslungsreichen Platte. An Anfang warten warme, smart ins Indie-Pop-Arrangement eingebundene Gitarren, weicher Gesang und dezente Math-Untertöne in „Distance Between“. Dieser softe Ansatz ist weit verbreitet auf diesem Album, erzeugt Tiefgang und strahlt Energie aus.

„A Smile Cracks“ knüpft nahtlos daran an mit seinem schlichten, stampfenden Rhythmus und befreit aufspielenden 80er-Jahre-Gitarre. Nicht nur das instrumentale Breakdown hätte prima vor drei Dekaden funktioniert. Hibbelige, hyperaktive Tracks Marke „Dress Up“ würden sich dafür prima im OK Go-Duktus machen. Zwischendurch: verschrobener Math-Rock („Small Words“), semi-balladesker Wave-Pop („You Kept Yourself“) und experimentelle Instrumentalmusik („Old Fears“).

David Brewis‘ zweiter Soloexkurs lässt sich schwer zusammenfassen. Auf „Old Fears“ deckt der Brite die verschiedensten Stimmungen und Musikrichtungen ab. Immer wieder taucht eine Gitarre in verschiedensten Form – warm, verschroben, experimentell, begleitend – auf, Beat-Ansätze und 80s-Referenzen werden ebenso gerne in Kauf genommen. Nach 35 Minuten ist der Spuk vorbei und man ist kein bisschen weiser, außer um das Wissen, gerade etwas Besonderes, etwas gar Hypnotisches gehört zu haben – zu fragmentiert, um als ganzheitliche Entität wahrgenommen zu werden, zu charmant, um als experimentelles Sammelsurium abgetan zu werden.

Old Fears
VÖ: 16.05.2014
Memphis Industries (Indigo)

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