Black Moon Circle – Andromeda

Black Moon Circle

Der Weltraum ruft: Black Moon Circle, 2012 von den Gebrüdern Engan gegründet, verstehen sich auf ausgedehnte Jam-Sessions und aggressiv verproggten Spacerock in bestern Monster Magnet-Manier, der sie zu Labelmates von Spidergawd auf Crispin Glover Records machte. Nur kurz nach der Veröffentlichung eines selbstveröffentlichten Minialbums entstand innerhalb eines Tages das Full-Length-Werk „Andromeda“, gespickt mit – wie nicht anders zu erwarten war – ausladenden Songideen, die in ellenlangen Jams ausarteten.

Sämtliche Tracks spielen sich jenseits der Sechs-Minuten-Marke ab, verlieren sich auf schnellstem Wege im instrumentalen Dickicht. Øyvin Engans Gesang ist letztlich nur ein Instrument unter vielen, so angenehm seine Stimme auch ist, so locker-leicht und entspannt sie über den nicht minder verträumten Tracks fliegt. „The Machine On The Hill“ verdeutlicht diesen Eindruck mit seinen genussvoll vorgetragenen Vocals und einem Arrangement, das mit fortlaufender Spieldauer vermehrt abtaucht und abdriftet in verträumte, nachdenkliche Gefilde, nur um auf dem Höhepunkt das Fuzz-Pedal auszupacken, die Verstärker aufzudrehen und die Nackenwirbel zu massieren.

Am anderen Ende des Extrems steht der 15 Minuten lange Titeltrack, eine ausladend gestaltete, hypnotisierende Tour de Force mit geschicktem Laut-Leise-Spiel – ein bestens etabliertes und doch nach wie vor funktionierendes Stilmittel. Gerade die ausgedehnten, ruhigen Passagen mit schrubbendem Basslauf und minutiös genauem Spannungsaufbau wissen zu begeistern. Die Art und Weise, wie das Schlagzeug immer lauter wird, wie sich die Gitarre schrittweise ihren Weg ins Zentrum bahnt und dabei von einer Distortions-Armada förmlich übermannt wird, beeindruckt.

Vielleicht – ja, vielleicht ist „Andromeda“ kein übermäßig originelles Werk, doch im weitläufigen Spacerock-Sektor mit seinen proggigen, ausladend instrumentalen Strukturen ist das wohlweislich nicht leicht. Black Moon Circle machen aus ihren ellenlangen Jams dennoch das Beste und präsentieren eine durchwegs unterhaltsame, charmante Platte für Freigeister und Luftgitarrenspieler, die mit gelegentlich eingesetzten, dezent jazzig angehauchten Elementen abräumt. So macht Gitarrenmusik Spaß.

Black Moon Circle - Andromeda

Andromeda
VÖ: 24.10.2014
Crispin Glover Records (Soulfood Music)

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