Monat: Oktober 2014

Elliott BROOD – Work And Love

Country und Roots sind, entgegen dem europäischen Empfinden, nicht ausschließlich amerikanische Domänen. Auch in Kanada kann man diesem Sound durchaus etwas abgewinnen. Zu den bekanntesten Szene-Künstlern des Landes zählt das Trio Elliott BROOD aus Toronto, die erst im vergangenen Jahr mit einem Juno Award – dem kanadischen Grammy – für das beste Roots & Traditional-Album des Jahres ausgezeichnet wurden. Für die Arbeiten zum Nachfolger „Work And Love“ zogen sich Casey Laforet, Mark Sasso und Stephen Pitkin in ein Bauernhaus in Bath, Ontario zurück.

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The Picturebooks – Imaginary Horse

Auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt, begehen The Picturebooks ihr mittlerweile drittes Album. Das dynamische Duo um Fynn Grabke und Maddin zog sich in die Garage zurück, rückte das Schlagzeug in den Vordergrund und ließ selbstgebaute Percussion-Instrumente zentrale Rollen übernehmen. Der Albumtitel stammt aus Fynns Kindheit. Beim „Imaginary Horse“ handelt es sich um Pon Pon, ein imaginäres Pferd, das den Sänger und Gitarristen während dessen Kindheit begleitete.

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Akte Ministry – Die offizielle Autobiographie von Al Jourgensen

Al Jourgensen bezeichnet sich selbst als Alien. Mit Ministry wurde er in den 80er und 90er Jahren zum Gründervater des Industrial Metal. Zwischendrin nahm er Alben mit den verschiedensten Projekten (Revolting Cocks, Lard, Buck Satan) auf und produzierte bzw. remixte fleißig für diverse Künstler. Jourgensen fiel im Laufe seiner Karriere immer wieder durch Exzesse und seltsames Benehmen auf. Ein Blick hinter die Kulissen legt nun Erinnerungen eines Mannes offen, der sich, ginge es nach den Gesetzen der Medizin, an nichts erinnern dürfte und längst tot sein müsste. Seine gemeinsam mit  Jon Wiederhorn entstandende Autobiographie gibt es unter dem Titel „Akte Ministry“ nun auch in deutscher Sprache.

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Haley Bonar – Last War

Es ist eine Geschichte wie aus einem Film – zumindest anfangs. Bei einer Open Mic Night in Duluth, Minnesota entdeckte Low-Sänger Alan Sparhawk die damals 19jährige Haley Bonar und lud sie auf eine gemeinsame Tour ein. Nur eine Woche später begab sie sich auf eine Reise quer durch die USA. Seither sind mehr als zehn Jahre vergangen, in denen Bonar Album über Album veröffentlichte. Der ganz große Wurf gelang ihr zwar nie, der Wandel von Alternative Country und Slowcore hin zu deutlich bekömmlicheren (Indie) Pop/Rock-Klängen ist dafür geglückt. Mit „Last War“ ist sie nun bei Memphis Industries gelandet.

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Macy Gray – The Way

Vor 15 Jahren stieg Macy Gray mit „I Try“ in die deutschen Single-Charts ein und schickte zwei weltweit erfolgreiche Alben – „On How Life Is“ und „The ID“ – hinterher, bevor sie sich einen kleineren Flopp erlaubte und vermehrt zur großen Leinwand hingezogen fühlte. Seither backt die dreifache Mutter kommerziell kleinere Brötchen, zeigt sich musikalisch aber nach wie vor von ihrer Schokoladenseite. „The Way“ – ihr achtes Studioalbum, wenn man den Stevie Wonder-Tribute „Talking Book“ miteinrechnet – hat sämtliche Erfolgszutaten eben jener bestens verkauften Platten.

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Tokio Hotel – Kings Of Suburbia

Comeback, das. Rückkehr einer oder mehrerer Personen des öffentlichen Lebens, eines Stils oder einer Mode in den Mittelpunkt des medialen Interesses. Zumindest laut diesem Wikipediaeintrag legt die Magdeburger Band Tokio Hotel zurzeit mit großem Echo ein ebensolches hin (auch wenn sie selbst dies stets in Interviews verneint). Von den musikalischen Anfängen, als 2005 von Weltschmerz und Pubertätsproblemen durchtränkte Songs wie „Durch den Monsun“ und „Rette mich“ durch sämtliche Teeniezimmer dröhnten, ist anno 2014 nichts mehr übrig geblieben. Schon mit ihrer dritten Platte „Humanoid“ im Jahr 2009 bewiesen die vier Jungs rund um die Kaulitz-Brüder Bill und Tom, dass weitaus mehr in ihnen steckt als ein temporäres Jugendphänomen. Nach annähernd 1825 Tagen Funkstille und gefühlt mindestens genau so vielen modischen Veränderungen präsentiert sich die Combo auf „Kings Of Suburbia“ nun zeitgemäß elektronisch – und weiß damit durchaus positiv zu überraschen.

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Satellites – Satellites.02

Johnny Vic ist einer der Bekanntesten unter den Unbekannten. Seit sieben Jahren ist er Teil von James Blunts Liveband, spielt Bass und trägt Backing Vocals bei. Außerdem arbeitete er bereits mit Künstlern wie Leona Lewis, Christina Aguilera und Olly Murs zusammen. Wenn der Multiinstrumentalist aus Liverpool jedoch mit seinem eigenen Projekt Satellites tätig ist, sind es Radiohead, New Order, The National und Pink Floyd, die ihn beeinflussen. Entsprechend bunt und letztlich doch im Pop verwurzelt, gestaltet sich sein Album „Satellites.02“, das es nun endlich auch nach Deutschland schafft.

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Smile And Burn – Action Action

Hymnenhafter, hitverdächter Punk Rock mit einem nicht zu verhehlenden Faible für Popmusik ist spätestens seit dem großen Erfolg der Beatsteaks ein populäres Rezept. Konsequent und ansprechend wird der Stiefel allerdings nur selten durchgezogen, selbst die erwähnten Giganten haben ihren Sound nach „Smack Smash“ bis zur Unkenntlichkeit ent- und verfremdet. Diese Lücke könnten nun die Berliner Smile And Burn schließen, denen auf ihrem dritten Album „Action Action“ der Schritt in Richtung Entertainment endlich gelungen ist.

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Karies – Seid umschlungen, Millionen

Es zuckt wieder im schönen Schwabenland. Über die Definition von Post Punk ist in den letzten Jahren viel geschrieben worden. Neben der tanzbaren, chartstürmenden Fraktion der zweiten Welle (Franz Ferdinand, Maximo Park, Bloc Party) gibt es noch die schroffen Originale rund um Killing Joke und Crass, bei denen tatsächlich der Punk im Mittelpunkt steht. Karies stammen aus dem Dunstkreis von Die Nerven, deren Schlagzeuger auch hier mitwirkt, und orientieren sich an den erwähnten Pionieren wie auch an NDW-Lautmalern wie Abwärts. Nicht umsonst beschwört „Seid umschlungen, Millionen“ einen Sound, der wie die deutsche Antwort auf den jüngsten Output von xBOMB FACTORY wirkt.

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Childhood – Lacuna

Was macht man, wenn man mit dem Gedanken spielt, eine Band zu gründen, sich bis dato aber nicht dazu durchringen konnte? Richtig, man erzählt jedem, der es hören will, von den ersten gemeinsamen Songs. So oder so ähnlich wanderten Ben Romans-Hopcraft und Leo Dobsen vor etwas über zwei Jahren über den Campus ihrer Universität und schwärmten Freunden von Childhood vor. Hinter der Großmäuligkeit steckt tatsächlich Substanz, denn wenig später, nach der Veröffentlichung eines gemeinsamen Songs, wurde aus dem Hirngespinst eine Band, die nun einen Plattenvertrag hat und das Debütalbum „Lacuna“ veröffentlicht.

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