Monat: Oktober 2015

ASP – Verfallen, Folge 1: Astoria

Wenn eine Band seit Anbeginn ihres Schaffens den Status des Außergewöhnlichen inne hat, muss sie sich schon eine Menge einfallen lassen, um auch nach Jahren für Überraschungen zu sorgen. Dieses Problem hat auch die Frankfurter Band ASP, die mit ihre ersten fünf Alben umfassenden „Der schwarze Schmetterling“-Zyklus das Untergenre Gothic Novel Rock geschaffen hat. Düstere, atmosphärische Musik mit albenübergreifenden textlichem Konzept, mit dieser Masche wissen ASP nun schon seit 2000 zu überzeugen. Zuletzt machte die Truppe um Bandkopf Alexander Frank Spreng mit einem weiteren, bisher aus zwei Alben bestehenden Zyklus namens „Fremder“ auf sich aufmerksam. Ihr neues Album „Verfallen, Folge 1: Astoria“ toppt aber tatsächlich alles, was es bisher aus dem Hause ASP zu hören gab. Dieses Mal ist es der Band nämlich gelungen, ihre düsteren Klänge mit der Kurzgeschichte eines Star-Autors zu verknüpfen.

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!!! (Chk Chk Chk) – As If

Protest gegen Tanzverbot, ein lautmalerisches Sammelsurium, Nate Dogg und eine Weihnachts-Single – es gibt nichts, das !!! noch nicht gemacht hätten. Das US-amerikanische Tanzkollektiv fand vor knapp zwei Jahrzehnten zueinander und hat sich längst von seinen Dance-Punk-Wurzeln emanzipiert. Dance, House, ein bisschen Indie-Flair und zig weitere Stile werden in den basslastigen Mixer geworfen. „As If“ ist ihr bereits sechtes Studioalbum, das die Berufswahnsinnigen abermals in Bestform zeigt.

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The Loranes – Trust

Drei Berliner, davon zwei Exil-Österreicher, kramen tief in der Garage und holen den guten, alten Rock’n’Roll aus der Mottenkiste. Hinter The Loranes steckt unter anderem der ehemalige Bassist der aktuell sehr angesagten Sabbath-Jünger Kadavar. Mit dieser neuen Band wird aber eher Jesus & The Mary Chain und dem Black Rebel Motorcycle Club gehuldigt. „Trust“ mag zwar erst das Debütalbum der Loranes sein, klingt aber nach ungemeiner Reife und einer blendend aufeinander eingespielten Musikmaschine.

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Eivør – Slør

Eivør ist 2015 besonders fleißig. Vor knapp acht Monaten erschien erst ihr englischsprachiges Album „Bridges“, nun macht sich die bezaubernde Sängerin von den Färöer Inseln ihre Landessprache musikalisch zu eigen. Was genau „Slør“ oder irgendeiner der Songtitel übersetzt genau heißt, ist im Prinzip unerheblich. Die Universalsprache ist Musik, und das in diesem Fall deutlich rauer, sich der Fernsucht hingebend.

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Hurts – Surrender

Quo Vadis, Hurts? Nachdem das britische Duo um Sänger Theo Hutchcraft und Multi-Instrumentalist Adam Anderson 2010 mit „Wonderful Life“ den 80er-Revival-Hit des Jahres ablieferten, überraschte ihr zweites Album „Exile“ mit düsteren Klängen und Elektro-Spielereien. Dem Erfolg tat das zwar nicht unbedingt Abbruch, das besondere Flair des ersten Albums vermissten aber viele Fans – nicht wenige erhofften sich von Album Nummer drei daher eine erneute Kurskorrektur. Dass diese Hoffnungen erfüllt werden könnten, ließ bereits die Vorab-Single „Some Kind Of Heaven“ erahnen, und tatsächlich bewegen sich Hurts auf „Surrender“ auf wieder anderen Pfaden – zwei Schritte vor und einer zurück lautet der neue Kurs!

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Lausch – Glass Bones

Quasi seit ihrer Bandgründung vor acht Jahren sind Lausch aus dem schönen Waldviertel ein Geheimtipp. Schwappt die Begeisterung nun endlich über die österreichischen Landesgrenzen hinaus? Der Rocksound des Trios um Alexander Lausch war immer schon exaltiert, ein wenig proggig, hyper, dann wieder mit dem gängigen Post-Präfix versehen. Auf ihrem mittlerweile vierten Studioalbum „Glass Bones“, entstanden dank Crowdfunding, zitieren sie Lao-Tase und Salvador Dalí – wie gewohnt über drei Ecken und schön schwer.

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Silversun Pickups – Better Nature

Die Indie-Sonne leuchtet bei den Silversun Pickups nach wie vor strahlend hell. Mit ihrer Mischung aus Gitarren-Pop, Synthi-Teppichen und sommerlichen Klangschalen haben sich die US-Amerikaner ein beachtliches Publikum erspielt, waren in ihrer Heimat mit den letzten beiden Platten sogar in den Top 10. Eine Fortsetzung dieses Trends wäre nun wirklich keine Überraschung, denn „Better Nature“, das bereits vierte Studioalbum, knüpft nahtlos an die bisherigen Erfolgswerke an.

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Editors – In Dream

Stattliche sechs Jahre nach „In This Light And On This Evening“ haben Editors den passenden Nachfolger am Start. Aber halt, da war doch zwischendurch etwas! Nach dem Ausstieg von Chris Urbanowicz wurden zwei neue Mitglieder rekrutiert, die zwar schon am 2013 veröffentlichten „The Weight Of Your Love“, eine kurzzeitige Rückkehr zu den gitarrenlastigen Wurzeln, mitwirkten, aber erst jetzt so richtig ins Songwriting eingebunden wurden. „In Dream“ drängt die Saiteninstrumente wieder in den Hintergrund und setzt stattdessen auf Elektronik mit Pop-Appeal.

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Jono McCleery – Pagodes

Vier Jahre sind mittlerweile seit Jono McCleerys letztem Album „There Is“ vergangen. Untätigkeit kann man dem Briten aber keinesfalls vorwerfen, schließlich lieh er in den Zwischenzeit mehreren Projekten, darunter Portico und Menace Beach, seine Stimme. Auf „Pagodes“, das in Zusammenarbeit mit dem weit über die Landesgrenzen bekannten Londoner Plattenladen IF Music erscheint, erweitert er sein elektronisches, beseeltes Singer/Songwriter-Spektrum nun um eine gesunde Portion Jazz und Miles Davis.

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