Monat: April 2016

Faada Freddy – Gospel Journey

Der gebürtige Senegalese Faada Freddy gilt aktuell als einer der heißesten Newcomer Frankreichs, und das mit gutem Grund. Sein Debütalbum „Gospel Journey“ sorgte aus zweierlei Gründen für Aufmerksamkeit: Einerseits interpretierte er eine Reihe genrefremder Songs komplett neu im Soul-, Roots- und RnB-Gewand, andererseits erhob er Beatboxing zur Kunst und spielt mit Body Percussion, d.h. sein ganzer Körper wird zur Rhythmusabteilung. Nun erscheint dieser faszinierende Einstand endlich auch in Deutschland.

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Travis – Everything At Once

Die Urväter der britischen Glum-Pop-Welle sind wieder da. Ohne Travis gäbe es wohl kein Coldplay und auch kein Keane. Die Schotten um Wahl-Berliner Fran Healy hatten zwar vergleichsweise weniger Mainstream-Präsenz in den vergangenen Jahren, erreichten dennoch mit ihrem letzten Album „Where You Stand“ 2013 die zweithöchste Chart-Platzierung ihrer Karriere in Deutschland. Auch knapp zwei Jahrzehnte nach Veröffentlichung ihres Debüts darf man das Quartett nicht abschreiben. „Everything At Once“ liefert zehn weitere gute Gründe dafür.

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Black Lung – See The Enemy

Ein ellenlanger Mammutwinter mit Eiseskälte in Baltimore wurde zur Geburtststunde von Black Lung, einem Nebenschauplatz der Flying Eyes. Pulsierender Blues Rock aus der Garage, live eingespielt, machte den eponymen Erstling zum unterhaltsamen Zeitvertreib. Auf „See The Enemy“ will es das Trio nun wissen. Doom, Psych und Stoner halten Einzug und sorgen für einen abgedrehten Trip mit hohem – pardon – Suchtfaktor.

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Recreations – Baby Boomers 2

Get Cape. Wear Cape. Fly ist tot, es lebe Recreations. Sam Duckworth hat sich ein neues Pseudonym zugelegt, das musikalisch eine Spur lockerer und elektronischer unterwegs ist, sich dabei seinen Songwriter-Ethos aber bewahrt. Unter neuem Moniker kündigt er nun direktere, emotionalere Texte an, nimmt sogar das Unwort ‚Emo‘ in den Mund. „Baby Boomers 2“ könnte sein „Digital Ash In A Digital Urn“ werden.

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The Jayhawks – Paging Mr. Proust

Seit stolzen drei Jahrzehnten sind The Jayhawks unterwegs und legten mit ihrem Alternative-Country-Sound den Grundstein für Bands wie Low oder Lambchop. In jüngeren Jahren gab es mehr Pausen als neue Musik, doch wenn sich Gary Louris und Konsorten wieder an ein neues Album wagen, dann setzt es gewohnt fantastische, ja geradezu begeisternde Kost. „Paging Mr. Proust“ wurde von R.E.M.s Peter Buck und Tucker Martine, der unter anderem bereits mit The Decemberists und Modest Mouse arbeitete, aufgenommen.

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Into It. Over It. – Standards

Was passiert, wenn der Geo-Graf vom Dienst erstmals in seiner Solokarriere auf ortsspezifische Referenzen verzichtet? Ob einzelne Songs oder ganze Alben, Orte haben bei Evan Weiss immer eine ganz wichtige Rolle gespielt, doch auf dem dritten Album seines Projekts Into It. Over It. sind keinerlei solcher Referenzen zu finden. Nicht nur das, auf „Standards“ wagt er sich noch dazu an musikalische Entschlackung und versucht sich an einer kleinen Neuausrichtung. Mehr Indie, mehr Pop, mehr Experimente – geht das gut?

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Doomsquad – Total Time

Mit diesem Namen müsste man eigentlich dicken, finsteren Metal machen. Doomsquad aus Toronto bewegen sich hingegen in ganz anderen Gefilden und packen psychedelische, elektronische Klänge mit avantgardistischer Note aus. Zig weitere Stilrichtungen schwingen hier ebenso mit und so entwickelt sich „Total Time“, das zweite Album des Trios, zu einer gleichermaßen einlullenden wie aufwühlenden Reise durch Klang und Zeit.

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Drangsal – Harieschaim

Max Gruber wollte immer schon anders als andere sein. Mixtapes, MTV und Marilyn Mansons „The Dope Show“ als Früherziehung, lackierte Fingernägel als Jugendlicher auf einer Landschule – ein Charakter, wenn man so will. Später geriet er an Produzent Markus Ganter, freundete sich mit Sizarr und Casper an. Gruber ist mittlerweile Anfang 20 und veröffentlicht unter dem Künstlernamen Drangsal „Harieschaim“, sein Debütalbum mit deutlichem Faible für 80s-Pop, Industrial und Post Punk.

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My Sound Of Silence – Low Velocity Bullets

Die brodelnde Musikszene Umeås ist Heimat einer spannenden neuen musikalischen Beziehung. Helena Andersson und Therese Lithner wurden einander 2009 von gemeinsamen Freunden aus der lokalen Szene vorgestellt, die ihre musikalische Kompatibilität erkannt hatten. Seither feilen die schwedischen Perfektionistinnen an ihrem Sound, der im Laufe der Zeit noch eine Spur scharfkantiger und emotionaler geworden ist. Als My Sound Of Silence veröffentlichen sie nun ihr Debütalbum „Low Velocity Bullets“ und vereinen Folk in seiner Lo-Fi-Ausprägung mit einem Händchen für Pop und sperrige Gitarrenmusik.

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Crematory – Monument

25 Jahre in stetigem Wandel – so könnte man die Geschichte der rheinland-pfälzischen Gothic-Metal-Band Crematory in einem Satz beschreiben. War das Debütalbum noch im Death Metal verwurzelt, fand das Quintett auf ihrem zweiten Album „Just Dreaming“ endgültig zu ihrem stark von Keyboards bestimmten Gothic-Metal-Sound. Eine Kurskorrektur hin zu professionelleren, aber mit den Jahren auch immer kommerzielleren Klängen stellte 1999 der Einstieg von Gitarrist Matthias Hechler dar. Da er sich auch als Songschreiber betätigte, verlor die Band 2015 mit seinem Ausstieg eines ihrer wichtigsten Mitglieder. Doch das Ende eines Weges bietet immer auch neue Chancen und so wagen Crematory auf ihrem vorliegendem Album „Monument“ – verstärkt durch gleich zwei neue Gitarristen – endlich die von vielen Fans lang ersehnte Rückkehr zu metallischeren Klängen.

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