Band Of Skulls – By Default

Band Of Skulls

Zum ersten Mal seit dem Release ihres Debütalbums „Baby Darling Doll Face Honey“ konnten sich Band Of Skulls eine kleine Pause erleben. Die ersten drei Alben waren eine Trilogie, danach gab es einen Labelwechsel und Zeit zum Verschnaufen. Der Grundstein für die neuen Songs wurde in einem Proberaum in einer Baptistenkirche im heimatlichen Southamption auf altem Equipment gelegt, zwischendurch servierte der Vikar Tee und Kekse. Mit „By Default“ zeigt sich das Rock’n’Roll-Trio von seiner spielfreudigen Seite.

Natürlich wissen die Briten mittlerweile, wie sie ein Album aufzubauen haben. Der Opener, „Black Magic“, entpuppt sich als energischer Dynamo, verschießt aber noch nicht das gesamte Pulver. Mit einem modifizierten Blues-Riff und abwechselndem Gesang steuert das Trio auf einen hymnischen Refrain zu, der nicht zum letzten Mal auf dieser Platte entfernt an Led Zeppelin’sche Gitarrenarbeit der Anfangstage erinnert. Der größte Hit folgt an dritter Stelle: „Killer“ entlädt sich mehrfach, vor allem im doppelköpfigen Refrain mit herrlichen Whoops und der simplen aber effektiven Wiederholung des Songtitels.

Dahinter: Abwechslung, kleinere Experimente und Ohrwürmer. Wenn im ruhigen, etwas nachdenklichen Quasi-Titeltrack „In Love By Default“ nach zwei Minuten ein kurzes, technoides Break einsetzt, verwundert das mindestens so wie die wilde Rock’n’Rumba von „Tropical Disease“ oder der pipifeine Funk von „So Good“. In „This Is My Fix“ treffen sich Blues, Funk und poppiger Feinsinn zur Fratellis-Nachlassverwaltung. Mit dem tanzbaren „Little Mamma“ packen Band Of Skulls außerdem ein wenig tanzbaren Rock’n’Roll Marke Them Crooked Vultures drauf.

Die kleine Pause hat den Briten gut getan, denn „By Default“ rockt verdammt unterhaltsam auf den Punkt. Der eine oder andere Hit, ungezügelte Spiellust und eine Reihe an kleinen Überraschungen unterstreichen einmal mehr die rockige Ausnahmestellung der Band Of Skulls. Kaum eine zweite Band schafft es aktuell so spielerisch zwischen den Epochen hin- und herzuspringen, dabei aber spannende Platten im Akkord auszuspucken. Darauf ein Amen und ein paar Kekse.

Band Of Skulls - By Default

By Default
VÖ: 27.05.2016
BMG Rights Management / ADA (Warner Music)

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