Fuck Yeah – Fuck Yeah

Fuck Yeah

Yeah? Fuck Yeah! Ein unüberhörbares Sammelsurium an kuriosen bis launigen Zitaten erhebt sich aus und rund um München. Fuck Yeah heißen tatsächlich so und strecken sich in viele höchst unterschiedliche Rock-Gefilde aus. Indie, Alternative, bisschen College, sogar Swing und grantiger Pete Doherty tummeln sich auf ihrem ersten Album, das den Namen der Band trägt. Hinter so viel Abstrahierung und Referenzen steckt eine anfangs schwierige, wohl aber lohnenswerte und süchtig machende Platte.

Wer nach dem Anfangsdrittel nicht hängen bleibt, kann gleich weiterklicken. „Replacements“ eröffnet den Reigen mit dickem Bass, herrlich rotzigen, nöligen Vocals und ein wenig Understatement. Aus der nüchternen Emotionalität, die dezent an das Tor zu Post Punk anklopft, schält sich ein grandioser, bissiger Refrain. Kurz und bündig: „C’mon“, deutlich von den Afghan Whigs beeinflusst und herrlich tanzbar, schiefe Schrammelgitarre inklusive. „Please Please“ packt schließlich den besten Chorus der Platte aus. Mächtiger Gitarreneinsatz, einprägsames lyrisches Understatement und hymnisch as fuck – es kann manchmal so einfach sein.

Die Experimente folgen im Anschluss. Wer hinter „Heavy Metal Teenage Dreams“ einen Swing-Piano-Track mit „British Steel“-Ehrerbietung vermutet hat, nun ja, Glückstreffer. Muss man mögen, kann man mögen, erschließt sich mehreren Durchläufen. Ähnliches gilt für das launige „Check The Battery“ mit dezenten Shanty-Untertönen oder die etwas rockigere, langsam vom Stapel laufende Quasi-Bandhymne „Fuck Yeah“. Zwischendurch nehmen „Lack Of Sleep“ und das kauzige „Rock’N’Roll Was Here To Stay“ immerhin noch jene Rock-Fans mit, die kurzzeitig an ihrem Dasein gezweifelt haben.

Schwierig und faszinierend zugleich, tanken sich Fuck Yeah durch eine musikalische Landschaft, die von Untiefen und Stromschnellen geprägt ist. Packende Indie- und Alternative-Tracks treffen auf schräge Ausflüge Richtung Swing und Pianobar, ähnlich kuriose Texte und kauzig-nölendes Auftreten. Was sich furchtbar liest, macht aber Laune, denn „Fuck Yeah“, das eponyme Debüt, weist großes Grower-Potential auf und kombiniert Slogan-Lyrics mit verdammt cleveren Arrangements, die trotz aller Anlaufschwierigkeiten hängen bleiben – eine spannende Reise mit großem Zukunftsversprechen.

Fuck Yeah - Fuck Yeah

Fuck Yeah
VÖ: 22.07.2016
My Redemption Records (Cargo Records)

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