King Of The North – Get Out Of Your World

King Of The North

Auch wenn man es ihnen nicht anhört, so stecken hinter King Of The North gerade einmal zwei Musiker. In punkto Intensität und Hingabe führen sie die Power-Duo-Tradition von Johnossi, Death From Above 1979 und The Black Keys fort, erinnern musikalisch aber eher an den wuchtigen Hard Rock von Wolfmother, ergänzt durch Stoner- und Punk-Elemente. Auf ihrem zweiten Album „Get Out Of Your World“ packen die beiden Australier Andrew Higgs und Steve Tyssen einmal mehr den Groove-Hammer aus.

Gitarren, Gitarren und nochmals Gitarren – der gute, alte Bass wird offensichtlich überbewertet, wenn man sich diese zwölf Tracks anhört. Und die haben es ordentlich in sich: „Caught Between Two Worlds“ packt die Lässigkeit klassischer Wüstenbands neben dicke Riffs und ordentlich Gefühl. Higgs‘ fieberhafter Gesang klingt nach platzenden Lungen und überschäumender Begeisterung für Musik. Wenn es ein wenig härter sein darf, ist der Vorbote „Burn“ genau richtig. Zwischen brodelnder Spannung, wiederholter Explosion und kraftvollen Schreien wird das gesamte, leicht Blues-getränkte Hard-Rock-Spektrum abgedeckt.

„Get Out Of Your World“ ist vor allem eine unheimlich abwechslungsreiche Platte geworden. Ein „Ride Like You’re Free“ besinnt sich auf alte Rock’n’Roll-Größen und packt ein wenig Punk-Punch in zweieinhalb furiose Minuten, während der Opener „Rise“ zwischen Muckertum und konstanter Explosionsgefahr pendelt. Der große Knall bleibt aus, der Weg rundherum unterhält. „No Stone Left Unturned“ besinnt sich hingegen auf die Hard-Rock-Veteranen der 70er mit dazugehöriger ausladender Gitarrenarbeit, während „Love Like Fire“ vor allem eins ist: verdammt laut.

Vielleicht kein Meisterwerk an Kreativität, wohl aber von der ersten bis zur letzten Sekunde gewaltig unterhaltsam: „Get Out Of Your World“ hat wirklich alles am Start, was den gewogenen Rockfan begeistern und unterhalten sollte. Dicke Riffs, feine Soli, rhythmische Wucht, fieberhafte Vocals und unheimlich viele Stilrichtungen, die bei aller Bandbreite angenehm organisch bleiben – eine Platte für alle Fälle, die einfach nur Laune macht.

King Of The North - Get Out Of Your World

Get Out Of Your World
VÖ: 05.08.2016
Rodeostar (SPV)

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