Sløtface – Empire Records

Sløtface

Während manche ein X für ein U vormachen, verwandeln andere ein U in ein Ø. Sløtface begründen ihre Namensänderung mit Zensur durch soziale Medien. Ihrem Faible für zackige Gitarren und Pop-Hooks tat dies jedoch keinen Abbruch. Mit der bereits zweiten EP in diesem Jahr kündigen die Norweger ein erstes Album für 2017 an. Ob die vier neuen Tracks von „Empire Records“ darauf Platz finden werden, muss sich erst zeigen.

Im Titelsong verlieren sich Haley Shea und Konsorten in Nick Hornbys Meilenstein „High Fidelity“ und sinnieren über Sonic Death Monkey. Vom Soul der späteren Kathleen Turner Overdrive sind sie zwar weit entfernt, der punkige Unterbau dieser kratzbürstigen und doch so eingängigen 200 Sekunden macht aber dennoch einiges her. Brody Dalle lässt grüßen, wenn der mit Proto-Punk-Riffs ausgestattete Refrain abhebt.

Darf es noch eine Spur zackiger sein? „Take Me Dancing“ steckt einen Hauch von Blondie in den Unterbau und packt den Retro-Wave-Punk-Hammer aus. Im Opener „Bright Lights“ bemühen sich Sløtface hingegen um getragene Midtempo-Töne. Die Präsentation mag reduziert ausfallen, dennoch versprüht dieser Aufgalopp stete Gefahr. Einzig „Fever Art“ fällt minimal ab und wirkt eine Spur zu niedlich, macht mit seinem Bekenntnis zu schiefen Indie-Tönen aber durchaus Laune.

In den ersten drei Songs übertreffen sich Sløtface selbst, sodass man sich an diesem Teilzeit-Filler zum Schluss nicht so recht stören will. „Empire Records“ schickt echte Hits ins Rennen, die mit Wave-Punk-Charme und unwiderstehlichen Pop-Hooks einfach gemocht werden müssen. Wenn das Album-Debüt dieses Niveau auch nur annähernd halten kann, ist im kommenden Jahr kein Vorbeikommen an den neuen norwegischen Helden.

Sløtface - Empire Records

Empire Records
VÖ: 18.11.2016
Propeller Recordings (H’ART)

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