The Trouble With Templeton – Someday, Buddy

The Trouble With Templeton

Ihre Website gehört mittlerweile einer kalifornischen Anti-Fracking-Plattform, doch musikalisch bleiben The Trouble With Templeton aus dem australischen Brisbane am Ball. Das einstige Indie-Folk-Solo-Projekt von Frontmann Thomas Calder ist längst zur komplettem Band mit charmantem Alternative-Vibe und Urverständnis für gute Melodien sowie kratzige Gitarren geworden. „Someday, Buddy“ zeigt das Quartett in Bestform.

Zarte Gitarre, klagender Gesang, warmer Grundton: Das zittrige und doch so einfühlsame „Sailor“ ist die perfekte Einstiegsdroge für diese sympathische Platte. Indie Folk trifft auf Post Rock und methodischen Minimalismus, der erst zum Ende hin ein wenig lauter wird und doch eher wie eine kleine Bühne für Calder wirkt. Mehr Energie bietet erst „Bad Mistake“, dessen kratziger, bissiger Refrain ein wenig an Sub Pop-Sounds erinnert und kauziges Understatement mit einem Händchen für schräge Melodien kreuzt.

Fortan bewegen sich The Trouble With Templeton herrlich zwischen den Extremen. Das Mammut „Double Life“ mit seiner markant angeschlagenen Gitarren und XXL-Balladenstruktur dringt Schritt für Schritt tiefer unter die Haut ein, während ein „Vernon“ kurz gen Weezer steuert und schließlich doch bei Starsailor landet. An anderer Stelle erinnert das bewegende, reduzierte „Heavy Trouble“ an die Indie-Folk-Klänge von Calders Solo-Anfangstagen.

Trotz, vielleicht auch wegen der Kürze dieses Unterfangens funktioniert „Someday, Buddy“ prächtig. Das leicht schizophrene Pendeln zwischen Laut und Leise, zwischen einfühlsam und bissig verlangt ein wenig Eingewöhnung, doch dieser Zusatzaufwand, wenn man denn so will, macht den neuen Streich von The Trouble With Templeton noch süßer, noch charmanter. Fragile Cleverness und bewegender Lärm bringen den Sound der Australier auf den Punkt und sorgen für ihr bislang stärkstes Album.

The Trouble With Templeton - Someday, Buddy

Someday, Buddy
VÖ: 02.12.2016
Bella Union / [PIAS] (Rough Trade)

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