The Pink Moon – Let The Devil Take Tomorrow

Trondheims unwahrscheinlich bunte, abwechslungsreiche Musikszene präsentiert seine neuesten Lieblinge. Ursprünglich nahm Morten Kristiansen (u.a. Hedge Hog, Thrush) einige Demos in seinem Heimstudio auf, die viel zu gut waren, um verworfen zu werfen. Nach und nach entstand eine Band um den Sänger und Gitarristen. Als The Pink Moon verschreibt sich das norwegische Quintett nun klassischem Garage Rock der späten 60er Jahre mit dezent psychedelischen Untertönen. „Let The Devil Take Tomorrow“ ist ihr Debütalbum.

In 32 kurzweiligen Minuten frühstücken The Pink Moon diese zehn Tracks ab und haben hörbar Spaß an ihrem Retro-Sound. Der Opener „Ball And Chain“ bringt bereits alles mit, was die Norweger ausmacht: zackiger Rock, fordernde und doch hymnische Vocals, und dazu eine herrliche Orgel Marke The Doors, die zum Dauerbegleiter dieser Platte wird. Auch das folgende, deutlich kürzere und lautere „Baby Let Me Follow You Down“ entwickelt sich zum kleinen Hit. So simpel die Gitarrenmelodie ausfällt, so druckvoll und wuchtig agiert die Rhythmusabteilung, und steuert gegen die vergleichsweise friedliche Präsentation.

Ein „Where You Gonna Go“ schielt beinahe gen Garage Punk mit seinem zackigen Tempo und den ausladenden, fordernden Gesten. Zwischendurch bemühen sich die Norweger um melodische Breaks, nur um wieder das Tempo zu erhöhen. Dass es auch anders geht, zeigt „Rag Out“: Midtempo, süffige Orgel-Sounds und unabstreitbares Pop-Appeal geben sich die Klinke in die Hand. Das forsche „C’mon“ rundet die Platte schließlich amtlich ab.

Natürlich waren keine revolutionären Klänge zu erwarten, dafür fehlt einfach das Fundament. Ein wenig mehr Eigenständigkeit hätte The Pink Moon aber sicher gut getan, denn zu oft erinnern sie ’nur‘ an eine Mischung aus den großen Pionieren der späten 60er Jahre und der US-Retro-Szene um den Jahrtausendwechsel. „Let The Devil Take Tomorrow“ ist natürlich keineswegs schlecht und packt so manchen kleinen Hit aus. Für Freunde der alten Garage-Schule gestaltet sich dieses Debüt mehr als unterhaltsam und kurzweilig.

Let The Devil Take Tomorrow
VÖ: 25.08.2017
Crispin Glover Records (Soulfood Music)

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