QTY – QTY

QTY

Zwei Gitarren, zwei Stimmen und ganz viel offene Räume: So oder so ähnlich lässt sich der Sound von QTY zusammenfassen. Das Duo aus New York um Alex Niemetz und Dan Lardner versucht einen Hauch von Optimismus in den tristen, schwermütigen Trübsal des Alltags zu bringen. Herausgekommen ist schmissiger Garage Rock mit dezenter Pop-Schlagseite und einer schönen Portion Strokes-Ursuppe. Das erste Album heißt wie die Band und macht richtig Laune.

In knapp 31 Minuten frühstücken die US-Amerikaner diesen Einstand ab und hinterlassen beste Stimmung. Bereits der Opener „Rodeo“ stellt die Zeichen auf Hit mit zweieinhalb kurzweiligen, pointierten Minuten. Lardner übernimmt die Frühung, Niemetz die Backings, dazu kommen feine Gitarren und lässige Rhythmusarbeit. Auch „Dress/Undress“ wohnt ein Hauch von Sonne und Frohsinn inne, hier jedoch von Midtempo-Gemütlichkeit und bedeutungsschwangerer Melodik ein wenig in die Breite getreten. Der Retro-Backgroundchor mit 60s- und 70s-Querverweisen kommt gut, ebenso der kurze aber intensive, gemeinsam gesungene Part.

Niemetz übernimmt in „New Beginners“ schließlich den Lead-Gesang und drückt der minimalistischen, nur von reduzierter Gitarrenarbeit getragenen Ballade ihren durchaus niedlichen – nomen est QTY omen – und doch eindringlichen Stempel auf. Rundherum regiert jedoch gewohnte Kost: „Word For This“ hätte mit seiner formelhaften Arbeit und den maschinell wirkenden Drums durchaus auf dem zweiten Strokes-Album funktioniert, „Salvation“ entpuppt sich als vorwitziges, durchaus frühlingshaftes Duett und „Cold Nights“ wird zur harmonischen Sinnsuche bei Nacht und Nebel.

Wie originell dieser Einstand ist, darüber darf man sich freilich streiten. Bei „QTY“ geht es jedoch vor allem um Bauchgefühl, und das schlägt gewaltig nach oben aus. Zehn schmissige, kurzweilige Songs mit Suchtpotential tänzeln durch den New Yorker Retro-Hype der frühen Nullerjahre mit wachsender Begeisterung, packen zugleich aber eine ordentliche Portion Pop und Duo-Minimalismus oben drauf, der The Kills mit 60s-Charme verquert. So harmonisch und, tatsächlich, niedlich klingt das Jahr aus.

QTY - QTY

QTY
VÖ: 08.12.2017
Dirty Hit / Caroline International (Universal Music)

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