Yukon Blonde – Critical Hit
Der Sommer kommt und mit ihm – fast unweigerlich – ein neues Album von Yukon Blonde. Die Kanadier veröffentlichen in schöner Regelmäßigkeit charmante Platten, welche die Brücke zwischen Garage Rock, Indie Pop und Electronica schlagen. „On Blonde“ war vor drei Jahren herrlich sympathisch, das abermals von Tony Hoffer (u.a. The Kooks, Beck, Air) produzierte „Critical Hit“ knüpft nun nahtlos daran an.
Wie bunt und weitgesteckt der Sound des Quintetts ist, lässt sich wohl am leichtesten anhand der Vorboten illustrieren. Das verspielte „Crazy“ tänzelt unwahrscheinlich leichtfüßig durch die Sounds seiner Synthi-Verfahren und erinnert schon mal ein wenig an M83 – quietschbunt, harmonisch und sogar ein wenig tanzbar. Ein „Love The Way You Are“ zieht den sommerlichen Stiefel hingegen ganz anders an. Fluffige Strokes-Gitarren zucken durch das Arrangement und verpassen diesem einen gewissen Garage-Twang. Der mehrstimmig intonierte Gesang birgt sogar einen Hauch Northern Soul in sich – kurios und gerade deswegen stark.
„The Bluffs“ hetzt hingegen förmlich durch seine vier Minuten. Die Gitarre versprüht puren Funk, ein wenig Disco-Feeling kommt ebenfalls auf – hier wird es im besten Sinne hektisch und hibbelig. Der Opener „Too Close To Love“ sondert hingegen beateske Schockwellen ab, wabert geschmacksicher durch die Luft und tritt schließlich einen alles umarmenden 80s-Refrain mit dezentem Naked And Famous-Charme los. Zwischen den Stühlen erinnert „Feeling Digital“ ein wenig an die Anfänge von MGMT, während „This Is Spain“ wohlige Indie-Balladen-Gefühle aufkommen lässt.
„Critical Hit“ vertieft vertraute Yukon Blonde-Elemente noch weiter – im besten Sinne, unverschämt tanzbar und gewohnt eingängig. Hierzu lässt es sich prima bewegen, ein wenig schwelgen, die warme Luft schmecken und ganz lässig auf einen neuen Morgen warten. Die Kanadier bleiben sommerlich und einfühlsam, betonen zugleich ihre Gitarren in den richtigen Momenten und setzen auf große Emotionen. Das mag kein revolutionäres Konzept sein, kommt aber richtig gut – alles wie immer, wenn man so will.
Critical Hit
VÖ: 22.06.2018
Dine Alone Records / Caroline (Universal Music)
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