Can’t Swim – This Too Won’t Pass

Can't Swim

Wie würden eigentlich Blink 182 mit Core-Einschlag klingen? Diese Fragen haben sich bestimmt schon unzählige Menschen… nicht gestellt, und doch geben Can’t Swim musikalische Antwort. Seit gerade einmal drei Jahren aktiv, kann das Quartett aus Keansburg im US-Bundestaat New Jersey ein beeindruckendes Repertoire an Support-Gigs sein Eigen nennen. „This Too Won’t Pass“ ist bereits das zweite Studioalbum und stellt Pop-Punk neben Emocore mit dezenten Hardcore- und Punk-Einflüssen.

Was sich eingangs etwas plakativ las, blüht auf Platte so richtig auf: Eingängige Melodien treffen auf Schrotkugeln, hörbar von den Konzert-Aktivitäten des letzten Jahres beeinflusst. „Hell In A Handbasket“ ist in dieser Riege weit vorne mit dabei. So eingängig und poppig der Refrain auch ausfällt, rundherum dominieren Melancholie und Weltschmerz, die beinahe das Genre-Präfix ‚Post-‚ verdient hätten. Im direkten Anschluss gibt sich „Congratulations, Christopher Hodge“ angenehm angepisst und ungemütlich, ohne dabei auf die omnipräsenten Ohrwurm-Qualitäten der Band zu vergessen.

Für Can’t Swim geht es immer wieder um gute Melodien, und eben jene setzen sich letztlich auch im zunächst nachdenklichen, reduzierten „Amnesia 666“ durch. Bärbeißige, wuchtige Druckwellen entladen sich kaskadenartig. Im Opener „What Have We Done?“ tauchen hingegen ungewohnte Gang-Shouts auf und drängen für wenige Momente gen Hardcore Punk, bevor melancholische Blink 182 durchkommen – die im Übrigen auch im hymnischen wie schwermütigen „Winter Of Cicada“ im Geiste dabei sind. Und dann ist da noch „Sometimes You Meet The Right People At The Wrong Times“, eine wunderbar kotzige Hymne mit Punk-Esprit und Stahlkanten – so simpel und schroff wie unterhaltsam.

In gerade einmal einer halben Stunde ist dieses Happening schon wieder vorbei. „This Too Won’t Pass“ lässt kaum Wünsche offen. Eine dicke Portion Alkaline Trio und Real Friends schwingt neben den bereits erwähnten Referenzen mit, dazu gesunde Eigenständigkeit trotz aller vertrauter Referenzen. Can’t Swim halten so gar nichts vom schwierigen zweiten Album, packen die Ellbogen aus und kotzen Regenbögen ins Schotterbett mit wachsender Begeisterung – ein kurzweiliges Happening von vorne bis hinten.

Can't Swim - This Too Won't Pass

This Too Won’t Pass
VÖ: 16.11.2018
Pure Noise Records (Soulfood Music)

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