Kategorie: Reviews & Previews

Walk The Moon – Anna Sun

Die Suche nach der Sommer-Schönheit geht weiter. Gerade im etwas alternativeren Bereich drängen sich eine Menge Kandidaten auf, unter anderem M83, Passion Pit, Crocodiles und Reverend And The Makers. Vorne mit dabei: Walk The Moon, ein Indie Pop/Rock-Quartett aus Cincinnati, Ohio, das sich bereits seit College-Zeiten kennt und durch erste Releases in Eigenregie zu nationalem Erfolg kam, unter anderem durch ihr Debütalbum „I Want! I Want!“ und die Single „Anna Sun“, für die sich Frontmann Nicholas Petricca den Namen seiner Professorin ausborgte. Besagter Song bekommt nun auch einen digitalen Deutschland-Release, um den in zwei Wochen erscheinenden Major-Einstand „Walk The Moon“ entsprechend anzukündigen.

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Lianne La Havas – Is Your Love Big Enough?

Seit ihrem Auftritt in der legendären britischen Live-Musik-Show „Later… With Jools Holland“ im Oktober 2011 liegt die Insel der 22jährigen Londonerin Lianne La Havas zu Füßen. Vier Stunden nachdem sie ihre zwei Songs performt hatte, war ihre monatliche Show im Londoner Club ‚The Social‘ ausverkauft, auch für ihre Januar-Tour waren binnen kürzester Zeit keine Tickets mehr zu haben. Die BBC setzte sie auf ihre „Sound of 2012“-Longlist, MTV und Zeit Online halten sie für eine der größten musikalischen Hoffnungsträgerinnen des Jahres. In Justin Vernon von Bon Iver hat La Havas einen prominenten Fan, als Background-Sängerin von Paloma Faith lernte sie einst, aus ihrem privat gehaltenen Gesang eine Darbietung für die Öffentlichkeit zu machen. Das von ihrem Mentor Matt Hales (Aqualung) co-produzierte Debütalbum „Is Your Love Big Enough?“ verspricht Großes.

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Richard Hawley – Down In The Woods

In Großbritannien ein großer Name, ist Richard Hawley hierzulande immer noch ein Nischenthema. Der ehemalige Gitarrist der Longpips und von Pulp veröffentlicht seit elf Jahren spannende Soloalben, die ihm unter anderem eine Mercury Prize-Nominierung und einen Mojo Award einbrachten. Für die siebte Studioplatte bewegt sich der 45jährige Sheffielder jedoch weg von Streichern und Düsternis, um sich erneut seiner alten Liebe zu widmen: der Gitarre. „Standing At The Sky’s Edge“ als bissiges Post-Blues-Werk mit Grinderman-Einschlag erreichte in der Heimat Platz 3 und schaffte es sogar in Deutschland für eine Woche in die Albumcharts. Zu den Highlights dieses Aufbäumens zählt „Down In The Woods“, das nun als zweite Single digital erscheint.

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Chima – Stille

Mit seinen 39 Jahren ist der Deutsch-Nigerianer Chima bereits ein Veteran im Musikgeschäft. Seine ersten Gehversuche wagte er Mitte der 90er Jahre, gemeinsam mit den Geschwistern Aisha und Ismael Abdallah, als Teil der Rapgruppe Otropic T(h)ree, was sich jedoch als kommerzielle Bauchlandung erwies. Einer breiten Öffentlichkeit wurde Chima als Teil der Brothers Keepers bekannt, die 2000 mit „Adriano“ die Top 4 erreichten. Sämtliche Soloversuche in den nächsten Jahren, darunter die hervorragende Single „Wundervoll“, ein Soul-Electro-Pop-Hybrid, und das dazugehörige Album „Im Rahmen der Möglichkeiten“, floppten. Nach sechs Jahre Release-Auszeit geht es nun mit einem neuen Major-Vertrag und dem Album „Stille“ einer rosigen Zukunft entgegen.

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alt-J – Tessellate

Als sich vor fünf Jahren die Kunst- bzw. Literaturstudenten Gwil Sainsbury, Joe Newman, Gus Unger-Hamilton und Thom Green an der Leeds University trafen, war es ein kurzer Weg vom Vorspielen erster Demos zu einer eigenen Band. ∆, also Delta, ist der Name der vier Briten, der jedoch der Einfachheit halb mit alt-J umschrieben wird – jener Tastenkombination, mit der man auf einem Mac besagtes Symbol erzeugen kann. Es verwundert kaum, dass sich die vier Kunststudenten auf Art-Pop/Rock mit Radiohead-Schlagseite verstehen – klingt abgehoben, ist nicht immer einfach nach zu vollziehen. Dennoch schlug das Debüt „An Awesome Wave“ – Achtung, Wortspiel – hohe Wellen bei der Fachpresse. Die bereits dritte Auskopplung „Tessellate“ zeigt auch, warum die euphorischen Reaktionen durchaus berechtigt sind.

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Seasfire – Heartbeat

2011 sollte laut BBC das Jahr des Post-Dubstep werden, im Speziellen durch James Blake und Jamie Woon beflügelt. Die Nachwehen sind im Fall von Seasfire, ein Quartett aus dem britischen Bristol, noch zu spüren. Angelehnt an ein Kommando, das Feuer bzw. den Beschuss in einer Gefechtssituation einzustellen, entdecken die Briten Hoffnungslosigkeit, Unruhe und Unwohlsein auf ihren bislang nur digital erhältlichen Songs. Eine erste EP soll noch in diesem Jahr folgen, von einem Album ist noch gar keine Rede. Bis es dazu kommt, bietet die Single „Heartbeat“ Durchhalteparolen, die eigentlich keine sind.

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Muddy Waters & The Rolling Stones – Checkerboard Lounge: Live Chicago 1981

Vor 29 Jahren starb Muddy Waters, der Vater des modernen Chicago Blues, viel zu früh im Alter von 68 Jahren. „The blues had a baby and they named it rock and roll“, sang er einst. Kaum eine Band hat diese Verbindung von Blues und Rock in den letzten Jahrzehnten so perfekt zelebriert wie The Rolling Stones, die ihren Namen wiederum dem Waters-Song „Rollin‘ Stone“ verdanken. Als die Briten am 22. November 1981 nach Chicago kamen, um dort drei Nächte hintereinander im Rosemont Horizon zu spielen, besuchten sie die Checkerboard Lounge, Buddy Guys kleinen Blues-Club in der South Side, um Muddy und Band live zu sehen. Natürlich hielt es die Stones nicht lange im Publikum, wie der nun endlich auf DVD erscheinende Mitschnitt „Checkerboard Lounge: Live Chicago 1981“ zeigt.

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Cro – Raop

Ohne Maske heißt er Carlo, ist Mediendesigner mit Realschulabschluss und soll im Keller seiner Eltern in Stuttgart wohnen. Mit Maske heißt er Cro und macht längst nicht nur die deutsche Rapwelt verrückt. Der Halb-Panda wurde über das Internet zum Star, erreichte mit seiner ersten offiziell veröffentlichten Single „Easy“ Platz 2 der Charts und Goldstatus, hat eine Woche vor Albumrelease gleich drei Nachfolger hinterher geworfen. Ob die Mischung aus Rap und Pop ein ganzes Genre retten kann und soll – Casper sollte ursprünglich auf ähnlicher Mission sein, beide wurden verbal von K.I.Z. abgewatscht – ist eher zweifelhaft. Fakt ist, dass „Raop“ durch die Decke gehen wird. Und das vollkommen zu Recht.

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Testament – True American Hate

Auch wenn sie es nicht in die Riege der Big Four geschafft haben, setzten Testament gerade mit ihren ersten drei Alben „The Legacy“, „The New Order“ und „Practice What You Preach“ kräftige Ausrufezeichen im breiten Bay Area Thrash-Feld. Nach einer neun Jahre andauernden Veröffentlichungspause, in die unter anderem die Krebserkrankungen von Frontmann Chuck Billy fiel, feierten die US-Amerikaner 2008 mit „The Formation Of Damnation“ ein furioses Studio-Comeback. Am 27. Juli soll „Dark Roots Of Earth“, das sich unter anderem mit apokalyptischen Maya-Weisheiten auseinandersetzt, an dessen Erfolg anknüpfen. Nimmt man die erste Single „True American Hate“ als Maßstab, dürfte dies auch problemlos gelingen.

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The Vaccines – No Hope

Als Lieblinge der britischen Hype-Presse sollten The Vaccines im vergangenen Jahr den guten alten Rock’n’Roll retten. Was mit „Wreckin‘ Bar (Ra Ra Ra)“, den 84 besten Sekunden Gitarrenmusik der letzten Jahre, viel versprechend begann, entpuppte sich auf „What Did You Expect From The Vaccines?“ zwar nicht als Allheilmittel, wohl aber als kurzweiliges, unterhaltsames Debüt, das hierzulande jedoch mit einem Einstieg auf der #82 gnadenlos floppte. In der Heimat ist man beliebt, als Club-Band ebenso, dazu steht mit „The Vaccines Come Of Age“ für September bereits ein zweites Album in den Startlöchern. Hitverdächtige Weiterentwicklung verspricht die Vorabsingle „No Hope“.

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