Classified feat. Olly Murs – Inner Ninja

In Deutschland kaum bekannt, zählt Classified in seiner kanadischen Heimat zu den umtriebigsten Musikern des Landes. Seine erste Platte veröffentlichte Luke Boyd, so sein bürgerlicher Name, 1997 mit 18 Jahren, aktuell ist er bei seinem 15. Longplayer angelangt. Der Fleiß wurde belohnt, das schlicht „Classified“ betitelte Album erreichte die Chartspitze, mit „Inner Ninja“ gelang ihm überdies die bestverkaufte Rap-Single der kanadischen Musikgeschichte. Vielleicht klappt es nun auch international. Für den Europa-Release von „Inner Ninja“ übernimmt Olly Murs den Refrain des Folkers David Myles.

Weiterlesen

Baby Lou – Stagediving Into Total Darkness

Mit Biss, Herzblut und DIY-Ethos erspietlen sich Baby Lou vor zwei Jahren einen Platz im Punk-Feld. Oder ist das schon Anti-Punk? Überhaupt noch Punk? Wenn es um die Kategorisierung der mittlerweile zum Trio gewachsenen Saarbrückener geht, tut man sich schwer. Man kommt aus dem Punk, gewisse Bausteine sind noch als solche erkennbar, doch mit einer Mischung aus Hardcore, wahnwitziger Elektronik und Prog-Pop zählen Baby Lou zu den einzigartigsten Bands der Gegenwart. „Fresh Water In A Dirty Glass“ teilte wechselweise in alle Richtung aus, „Stagediving Into Total Darkness“ knüpft daran an und wirkt doch – wohlgemerkt in Relation gesetzt – einen Tacken linearer.

Weiterlesen

Blues Pills – Devil Man

Retro und kein Ende – in so ziemlich jedem Genre sind Zeitreisen nach wie vor höchst angesagt. Es passt ins Bild, dass sich der Metal-Branchenriese Nuclear Blast eine 70s-Rock-Revival-Band unter den Nagel gerissen hat. Blues Pills, ein amerikanisch-schwedisch-französisches Quartett, gründete sich erst im Dezember 2011 und gelangte über ihre erste EP sofort an einen großen Deal. Die jungen Herrschaften um Ausnahmesängerin Elin Larsson versteht etwas von, nun ja, Blues Rock und musikalischem Bombast. „Devil Man“ heißt ihre neue EP, die Lust auf mehr macht.

Weiterlesen

Sub Focus – Torus

Zehn Jahre hat es gedauert, bis Nick Douwma aka Sub Focus angekommen war. Seit einer Dekade veröffentlicht er Dance-Kompositionen, in seiner britischen Heimat nahm man den heute 31jährigen erst nach seiner Tour mit Pendulum und dem Producer-Credit für den Example-Hit „Kickstarts“ wahr. Auftritte beim diesjährigen Glastonbury sowie ein Headliner-Slot bei Reading & Leeds 2012 gingen Hand in Hand mit der einen oder anderen Single, für die der eine oder andere nicht gänzlich unbekannte Gast gewonnen werden konnte. All das und mehr erscheint nun auf „Torus“, Douwmas zweitem Album, das in UK denkbar knapp die Top 10 verpasste.

Weiterlesen

Depeche Mode – Should Be Higher

Depeche Mode können veröffentlichen, was sie wollen – der Erfolg ist ihnen sicher. Das mittlerweile 13. Studioalbum „Delta Machine“, eine der stärksten Band-Platten des neuen Jahrtausends, schaffte es aus dem Stand an die Spitze der Charts und hält sich bereits seit einem halben Jahr in den Top 100. Nach zwei durchaus erfolgreichen Singles und einer viel umjubelten Tour veröffentlicht man – kurz bevor es in Richtung Nordamerika geht – die bereits dritte Auskopplung „Should Be Higher“.

Weiterlesen

Caviare Days – Caviare Days

Zwei Schwedinnen gefangen in den 60s: Caviare Days haben nichts mit Dekadenz und dicken Klötzen zu tun. Hinter diesem protzigen Namen stecken die Schwestern Lina und Maja Westin aus Gävle, die 60s-Garage-Pop mit Psychedelia und einer Prise Rock mischen. Was auf dem beigelegten Bildmaterial ein wenig nach Hippietum aussieht, schlägt sich auch in der musikalischen Ästhetik der beiden nieder. Dabei verstehen sich die Westins als Designerinnen, Regisseurinnen und Schöpferinnen einer eigenen visuellen Welt, eines eigenen Universums. Jenseits des daraus resultierenden Diskurses über Schein und Sein geizt das Debütalbum „Caviare Days“ nicht mit seinen Reizen.

Weiterlesen

Jack Beauregard – Where Is The Line

„Jack Beauregard klingen so, als habe José Gonzales nach seinem Ausstieg bei Take That gemeinsame Sache mit Kraftwerk gemacht.“ So wie Oliver Minck von der Band Wolke kann man den Sound des Berliner Duos, das sich nach einer Figur aus dem Film „Mein Name ist Nobody“ benannt hat, natürlich auch beschreiben, jedoch trifft es „entspannter moderner Elektropop mit Anleihen aus den 70ern und 80ern“ nicht nur besser, es ist auch ungleich verständlicher. „Irrational“, das dritte Album der Band um Daniel Schaub und Pär Lammers, die auch schon Songs für Lena Meyer-Landrut geschrieben haben, erschien bereits im Juni diesen Jahres und warf mit „Not That Kind“ eine ordentliche, aber nicht überwältigend starke Single ab. „Where Is The Line“, den besten Song der Scheibe, haben sich die beiden als zweite Auskopplung für den Herbst aufgespart.

Weiterlesen

Haim – Days Are Gone

Als Sieger des prestigeträchtigen „BBC Sound of 2013“-Polls hat man gewisse Erwartungen an Haim, auch wenn der direkte Vorgänger Michael Kiwanuka zumindest in Deutschland nie so richtig landen konnte. Die drei Haim-Schwestern Danielle, Alana und Este wollen dem bislang bestenfalls mittelmäßig abschneidenden Jahrgang nun doch noch Feuer unterm Hintern machen. Mit sympathischem Westcoast-Pop, ein wenig Rock, Fleetwood Mac-Charme und kauziger Experimentierfreudigkeit versucht das Debütalbum „Days Are Gone“ eine Punktlandung.

Weiterlesen

Haerts – Hemiplegia

Majordeal für die erste Single, das klingt erst einmal nach gewaltigen Vorschusslorbeeren. Dabei agieren die New Yorker Haerts, bestehend aus Mitgliedern aus Deutschland, Großbritannien und den USA, noch vornehmlich in der Blogosphäre, backen kleine Brötchen und durften zuletzt für Washed Out eröffnen. Musikalisch bietet das Quintett sympathischen Synthi-Pop, mal betont entspannt, mal hibbelig nervös. Nach besagter Single – „Wings“ erschien im April – wird nun die dazugehörige EP „Hemiplegia“ nachgereicht.

Weiterlesen

Kate Nash – Fri-End?

Nach zwei Alben mit Major-Unterstützung hat sich Kate Nash dazu entschlossen, kleinere Brötchen zu backen. „Girl Talk“ erschien im März nach einer Pledgemusic-Kampagne auf ihrem eigenen Label, verpasste in Großbritannien die Top 75 und schaffte es in Deutschland immerhin auf Platz 55. Einen wirklichen Single-Erfolg sucht man jedoch vergebens, was wohl mit daran liegt, dass die Nash vom Material auf „Made Of Bricks“ und „My Best Friend Is You“ mittlerweile weit entfernt ist. „Fri-End?“, die mittlerweile dritte Auskopplung ihres dritten Albums, hat mehr von Punk und Riot Grrrl als von „Foundations“.

Weiterlesen

Wir verwenden Cookies. Cool?