vandermeer – Grand Bruit

Wie so viele andere Bands wurden auch vandermeer auf der Bühne ausgebremst – für eine Band, die gerne vor Menschen spielt, natürlich fatal, zumal man bewusst auf Streaming-Gigs verzichtete. Also begannen die Arbeiten am dritten Album, das in jeder Hinsicht größer und intensiver ausfallen sollte. Man wollte (und bekam) unbedingt mehr von allem: Lautstärke, Emotionen, Wut und Einfühlsamkeit. „Grand Bruit“ handelt von persönlichen Rückschlägen, von Verlustängsten, aber auch von politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, mit denen man alles andere als glücklich war. Tatsächlich haut dieses Werk richtig schön um. „Più Più“ verkörpert diesen Drang nach Mehr mit gefühlvoller Wucht. Harmke van der Meers weiche und doch eindringliche Stimme sieht sich mit ordentlich Distortion konfrontiert, die weit über das vertraute Maß an Indie, Alternative und Shoegaze hinausgeht. vandermeer haben den Post Rock für sich entdeckt und erinnern in den wütenden, dröhnend lauten Parts schon mal an die famosen The Twilight Sad. Dem gegenüber steht ein Track wie „Wasted Sorrows“, der sich von solchen Ansätzen konsequent absetzt und elektronisch, beatesk mit poppiger Magie arbeitet. Das fällt aus dem Rahmen, macht aber ordentlich Laune. Limits kennt das Quartett aus Trier nicht und schreibt stattdessen Songperlen am laufenden Band. „Napoli Centrale“ ist ein weiteres Alternative-Gaze-Schmuckstück, … vandermeer – Grand Bruit weiterlesen