Das hört die Redaktion… Vol. 37

Die neuesten Geheimtipps der beatblogger.de-Redaktion, wie immer kurz und knackig für euch zusammengestellt. Diesmal mit Attwenger, John O’Callaghan, Flogging Molly, Ignis Fatuu und Broilers!

Walter Kraus
Attwenger – Shakin My Brain

Ziehharmonika und Dialekt – zwei ‚Instrumente‘, die in der Alternative-Szene eigentlich nicht zu finden sind. Außer man heißt Attwenger und konfrontiert die FM4-Landschaft mit urösterreichischen Klängen. Die neue Single „Shakin My Brain“ überrascht mit Elvis-Vibe, einem Zitat aus „Ain’t No Sunshine“ und einer Liebeserklärung an Petersilie. Im Video tragen die beiden goldfarbene Anzüge und schwarze Sonnenbrillen. Volksmusik kann auch cool sein. Anglizismen ebenso.
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Andreas Krogull
John O’Callaghan feat. Cathy Burton – Perfection

Schade, John O’Callaghans neues Album „Unfold“ hat sich leider als Enttäuschung entpuppt. Zu den wenigen Höhepunkten gehört die progressive Vocal-Nummer „Perfection“, selbst wenn auch sie keinen Innovationspreis gewinnt. Dafür erinnert sie schlichtweg zu stark an das, was Cosmic Gate bereits in den letzten Jahren produziert haben. Trotzdem: Die ebenso kontrastreiche wie stimmungsvolle Kombi aus tiefen Bässen, rauen Synthis und Cathys glockenheller Stimme gefällt. Mir sowieso.
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Thorsten Spraul
Flogging Molly – Revolution

Es ist mal wieder Zeit für eine neue Flogging Molly-Platte. „Speed Of Darkness“ heißt sie, wurde von Ryan Hewitt (RHCP) produziert und zeigt sich gesellschaftskritisch. Bestes Beispiel ist der Song „Revolution“, in dem ein Arbeiter nach über 20 Jahren vor die Tür gesetzt wird. Trotz der ernsten Thematik macht der Track Hoffnung, die sich in revolutionswilliger Wut äußert. Stilistisch bewegt sich die wie gewohnt zwischen Irish Folk Rock und Punk – und wer die Hookline aus dem Kopf bekommt, ist selbst schuld.
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Christian Nötel
Ignis Fatuu – Spiel des Lebens

Ignis Fatuu gehören noch zu den heranwachsenden Spielleuten des Mittelalter-Rock. Kürzlich erschien ihr zweites Album „Neue Ufer“. Während bei Größen wie In Ex die Luft raus zu sein scheint, bietet das Nürnberger Quintett unterhaltsamen Kurzweil ohne poetischen Streifzug durch die Jahrhunderte – das „Spiel des Lebens“ der Gegenwart. Findet Ausdruck in geradlinigem Rock, eine Live-Bombe, mit Violine, Flöte und Feuer im Gesang. Jeder neue Tag als Chance, denn „auf uns wartet nur der Tod“.
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Sascha Baur
Broilers – Harter Weg (Go!)

Vier Jahre nach ihrem Dauerbrenner „Vanitas“ bringen Broilers im Juni mit „Santa Muerte“ endlich neues Material auf den Markt. Die erste Singleauskopplung „Harter Weg (Go!)“ klingt überraschend mainstreamig, setzt mehr auf Ska und Rockabilly als auf Punk und Oi. Das Arrangement ist gewohnt laut, die Trompeten hingegen neu. Ein ziemlich temporeicher und launiger Song, der besonders mit seinem mitreißenden Refrain zu begeistern weiß. Vorfreude auf das neue Album ist somit Programm.
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