We Are Scientists

We Are Scientists – Qualifying Miles

Heuer steht für We Are Scientists ein großes Jubiläum ins Haus: Ihr erstes Album „With Love And Squalor“ erschien vor 20 Jahren, damals die perfekte Platte zur perfekten Zeit. Mitten im ersten Post-Punk-Revival entwickelten sich Tracks wie „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ und „It’s A Hit“ zu modernen Klassikern. Das Kernduo Keith Murray und Chris Cain ist immer noch aktiv und fleißig, wagt musikalisch gerne mal etwas und ist mitterweile in einem beschwingten wie emotional aufgeladenen Spannungsfeld zwischen Indie und Alternative angekommen. Auf ihrem neunten Studioalbum setzt sich das fort: „Qualifying Miles“ entwickelte sich während den Aufnahmen zu einer Abhandlung über Nostalgie, Wehmut und Melancholie, verliert aber keineswegs sein Lächeln.

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Satin Jackets

Satin Jackets – Cruise Control

Hinter der Maske legt es sich entspannt auf, weiß auch Tim Bernhardt, und schickt Satin Jackets in die nächste Runde. Wobei, Betrieb herrscht bei seinem balearisch veranlagten Nu-Disco-Alter-Ego so und so ständig. In etwa alle drei Jahre landen diverse Singles auf einem kompletten Album. Trotz der ausgedehnten Entstehungs- und Release-Zeiträume wirken diese Platten stets wie aus einem Guss. Selbiges gilt auch für „Cruise Control“, den neuesten Streich, der noch dazu erstmals auf Berhardts eigenem Imprint Golden Hour Recordings digital und Anfang September schließlich auf Vinyl erscheint.

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George Houston

George Houston – TODC

Mit 19 veröffentlichte er seine erste Single, seither ist George Houston aus Country Donegal nicht mehr aus der britisch-irischen Musikszene wegzudenken. Der Mittzwanziger veröffentlicht seine Musik bewusst in Eigenregie und lässt sich nicht dazwischenreden – ob bei seinem Sound, der mit Folk, Singer/Songwriter, Alternative, Indie, Pop und Rock anbandelt, oder ob bei klarer inhaltlicher Kante. Seine Lyrics finden ihren Ursprung vor allem in Wut und Traurigkeit und erfüllen gerne therapeutischen Zweck, begleitet von einem bewusst non-binären Verständnis der Musikwelt. In Mod-Legende Paul Weller, der ihn zuletzt auf Tour nahm und ihm sein Studio zur Verfügung stand, fand Houston einen begeisterten Förderer. „TODC“ ist sein viertes Album seit 2021.

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Wet Leg

Wet Leg – moisturizer

Ihr selbstbetiteltes Debütalbum machte Rhian Teasdale und Hester Chambers im Frühjahr 2022 fast über Nacht zu neuen Indie-Darlings. Wet Leg brachten Hype mit sich, der mehr als nur verdient war. Mehrere Hits, umjubelte Festivalauftritte und eigene Touren sollten folgen. Im Laufe der letzten Jahre spielte man sich ein und zeigt sich inzwischen als Quintett, integrierte die Live-Mitglieder Henry Holmes, Josh Mobaraki und Ellis Durand fix ins Line-up. Für den Nachfolger lebte und arbeitete man zusammen, komplett zurückgezogen und auf die Musik fixiert. Das machte sich hörbar bezahlt, denn „moisturizer“ riecht nach dem nächsten Überflieger.

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Front Row Warriors

Front Row Warriors – Running Out Of Time

Stuttgart ist dank Fanta 4 und Massive Töne in musikalischer Hinsicht am ehesten für Rap- und Hip Hop-Fans von Bedeutung, doch dank der Erfolge von Die Nerven, Schmutzki, den Farmer Boys, Pyogenesis und natürlich den alteingesessenen End Of Green konnte auch die örtliche Rockmusik-Szene von sich reden machen. Mit den Front Row Warriors gesellte sich 2019 eine Band dazu, die sich musikalisch genau in der Mitte zwischen klassischem 80er Jahre-Hard Rock und dem typischen Melodic Metal der 90er positioniert. Das mehrfach vom Deutschen Rock & Pop Musikerverband ausgezeichnete Sextett setzt sich aus mehreren alten Hasen der Szene zusammen, die sich ihre Brötchen u. a. schon bei Samsara, Septagon und Ivanhoe verdient haben. Dazu kommt mit Elkie Gee eine Sängerin mit sehr markantem und kraftvollen Gesangsorgan, die bereits das Debütalbum „Wheel Of Fortune“ veredelt hatte – und auch auf dem Nachfolger „Running Out Of Time“ wieder voll überzeugt.

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Matt Jencik & Midwife

Matt Jencik & Midwife – Never Die

Genug gedröhnt: Nach diversen instrumentalen Drone-Soloplatten wollte Matt Jencik (u. a. Implodes und Don Caballero) etwas ausprobieren und versuchte sich an einer gesangslastigen Platte. In Madeline Johnston aka Midwife fand er eine kongeniale Partnerin. Beide kennen sich seit 2015, sind seit 2018 befreundet und fanden gemeinsam einen minimalistischen Weg, von Gesang über Arrangierung bis hin zu Engineering. „Never Die“ beruht auf Jenciks Erkenntnis, dass ihn geliebte Menschen eines Tages verlassen müssen, egal wie sehr er sich an sie klammert, während Johnston mit ihrer spirituellen Betrachtungsweise das Leben feiert.

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Pulp

Pulp – More

Eigentlich hatte man sie, zumindest auf Studioebene, schon weitestgehend abgeschrieben. Und doch sind Pulp aktuell mit ihrem ersten Album seit 24 Jahren unterwegs. Zwei Todesfälle – Steve Mackey, langjähriger Bassist ab den späten 80ern, und Jarvis Cockers Mutter – schärften das Bewusstsen, dass man doch selbst noch etwas erschaffen kann (und soll), bevor es zu spät ist. Und so verschanzte sich Cocker mit den langjährigen Wegbegleitern Mark Webber, Nick Banks und Candida Doyle sowie ihren Tour-Musikern im Studio, um doch wieder eine Platte aufzunehmen. „More“ verbindet teils komplett neue Songs und teils Ideen, die seit fast drei Jahrzehnten umherschwirren.

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Alan Sparhawk

Alan Sparhawk – With Trampled By Turtles

Am 5. November 2022 erlagt Mimi Parker einem Krebsleiden, sie wurde nur 55 Jahre alt. Ehemann und musikalischer Partner Alan Sparhawk beendete die gemeinsame Band Low, eine Weiterführung ohne seine bessere Hälfte war und ist undenkbar. Das erste Soloalbum danach, „White Roses, My God“, war ein elektronisches Geduldspiel mit entstellter Stimme, um mit der neuen Lebenssituation klarzukommen. Nun wagt Sparhawk eine Kehrtwende und nahm gemeinsam mit der befreundeten Band Trampled By Turtles aus seiner Heimat Duluth im US-Bundesstaat Minnesota auf. „Alan Sparhawk With Trampled By Turtles“ klingt folkig, intim und ringt doch weiterhin um Fassung.

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Rival Consoles

Rival Consoles – Landscape From Memory

Ob als Solomusiker, Remixer oder Soundtrack-Produzent: Rival Consoles ist der Go-To für smarte, gerne mal understatete und doch stets gefühlvolle Electroklänge. Der Enddreißiger aus Leicester hat ein frustrierendes, unerwartetes Jahr der musikalischen Pause hinter sich, kehrt nun jedoch mit vollem Elan zurück hinter die Regler. Neben seinem Score für das Action-Adventure-Game „MindsEye“ blieb Zeit, das erste Artist-Album seit drei Jahren hinzulegen, beruhend auf diversen Releases der jüngeren Vergangenheit sowie frischem Material. „Landscape From Memory“ sammelt verschiedene Eindrücke von (kreativen) Reise und gibt diese meist euphorisch zurück.

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Jools

Jools – Violent Delights

Mit einer Reihe an Singles und Konzerten spielten sich Jools binnen kürzester Zeit in den Fokus der Tastemaker von der Insel. Das Sextett aus Leicester steht für einen anspruchsvollen wie packenden Mix, der Punk Rock, Hardcore, Metal, Post Punk, Rap und Rock aus der Garage zu einem großen Ganzen zusammenbringt. Inspiriert von einer Live-Performance der Band shame bei Jools Holland (daher auch ihr Name), zerlegt man seit nunmehr sechs Jahren vor allem britische Bühnen. Mit dem ersten kompletten Album „Violent Delights“ sollten sich weitere Türen öffnen.

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