Morcheeba

Morcheeba – Escape The Chaos

Morcheeba als Phänomen zu bezeichnen, würde dem Duo nicht annähernd gerecht werden. Seit mittlerweile 30 Jahren sorgen die TripHop-Ikonen für begeisternde, vielschichtige und mitreißende Klänge, emotional und entspannt, fieberhaft und aufwühlend. Skye Edwards und Ross Godfrey betonen das Familiäre dieser Platte. Edwards‘ Ehemann Steve Gordon (Bass) und Sohn Jaega (Drums), beide langjährige Live-Mitglieder, waren im Studio mit dabei, Godfrey Ehefrau Amanda Zamolo mischte als Gast und Co-Autorin mit. Das nunmehr elfte Studioalbum „Escape The Chaos“ wurde gemeinsam erarbeitet und lebt von seiner heimeligen, intensiven Atmosphäre.

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Sophia Kennedy

Sophia Kennedy – Squeeze Me

Klare Kante inmitten klarer Unklarheiten, das war schon immer die Sache der Wahl-Hamburgerin Sophia Kennedy. Die in Baltimore geborene Musikerin bemühte bereits auf ihren ersten beiden Alben einen angenehm andersartigen Pop-Ansatz, begleitet von Themen wie Selbstbestimmung, hinterfragten Machtpositionen und komplexen zwischenmenschlichen Beziehungen. All das und mehr intensiviert sie nun und knüpft daraus ein ganzheitliches Narrativ auf Albumebene. Zudem wagt sich „Squeeze Me“ an so etwas wie Minimalismus und arbeitet die Sollbruchstellen zwischen Musik und Text konsequenter denn je aus.

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Disso!ver

Disso!ver – Die völlige Abwesenheit von Punk

Jahrelange Arbeit, ein neuer Moog und ganz viel Herzblut für die Überschreitung musikalischer Grenzen: Zwischen 2020 und 2024 und somit teilweise bereits vor dem Release von „Lagerkoller“ arbeitete Roman Biewer mit neuem Synthesizer an neuer Musik. Als Disso!ver ist er gerne krautig unterwegs, blickt dabei aber ebenso über den Tellerrand und lotete in stundenlangen Sessions jede Nuance seiner Instrumente und Aufnahmegeräte aus. Über mehrere Jahre hinweg entstanden daraus Skizzen, die wiederum zu Songs verarbeitet wurden. „Die völlige Abwesenheit von Punk“ lässt den eigenen Sound mit Gusto weiter anschwellen.

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ZAHN

ZAHN – Seite E

Sind 80 Minuten Musik etwa nicht genug? Mit ihrem Mammutalbum „Adria“ sorgten ZAHN Ende 2023 verdientermaßen für Aufsehen. Auf rein instrumentale Weise beleuchteten sie Urlaubsbanalitäten und ließen den Sound weiter anwachsen, krautiger und experimenteller erscheinen. Tatsächlich besitzt das Trio wohl noch Reserven und reizt diese nun genussvoll aus. „Seite E“ besteht aus drei Songs, die nach eigenen Angaben zu gut sind, um einfach so unter den Tisch zu fallen, die das Konzept weiter beleuchten und es dennoch schaffen, gekonnt und bestimmt auf eigenen Füßen zu stehen.

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Ezra Furman

Ezra Furman – Goodbye Small Head

Ein aus dem Kontrollverlust geborenes Album, so beschreibt Ezra Furman ihr mittlerweile zehntes Studiwerk. Wiewohl sich dieser Kontrollverlust hier auf unterschiedliche Weise äußert, so war der Impetus ein ungeklärter, vermuteter Krampfanfall vor zwei Jahren, der sie Monate lang ans Bett fesselte, unter Schmerzen leidend und komplett erschöpft. Eine medizinische Erklärung blieb aus. Irgendwann sprudelten die Songs geradezu aus ihr heraus und bildeten nach und nach ein Album. „Goodbye Small Head“ widmet sich so unterschiedlichen Themen wie Schwäche und Krankheit, Drogen und BDSM, Herzschmerz und Mystik.

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Tune-Yards

Tune-Yards – Better Dreaming

Musik muss bewegen können, das beschlossen Tune-Yards nach der langen pandemischen Live-Pause für sich. Langweilig war die Zeit für Merrill Garbus und Nate Brenner keinesfalls, denn neben einer Platte vor vier Jahren wurden sie Eltern, das gemeinsame Kind ist inzwischen drei Jahre alt. Zudem ergaben sich neue Perspektiven, die den kunstvoll-anspruchsvollen Songwriting-Prozess nun in unmittelbarere Bahnen lenken. „Better Dreaming“ wurde als Duo aufgenommen, basierend auf Garbus‘ Drum-Loops und rhythmischen Strukturen, und gestaltet den eigenen Art-Pop so einnehmend und lebensbejahend wie lange nicht.

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Kadavar

Kadavar – I Just Want To Be A Sound

Wandlungsfähigkeit ist zu einem der Markenzeichen von Kadavar geworden. Was bei der Gründung vor 15 Jahren im Stoner-Bereich begann, verwandelte sich sukzessive in eine kompakte Hard-Rock-Vision, bevor man nun in melodischen und psychedelischen Gefilden landete. Seit 2023 durch Jascha Kreft von Odd Couple ergänzt, bewegt sich das Quartett nun in der Sinnfindung des Sounds, der die Musik als Klangraum erkennt, sich gerne mal trägen lässt und doch im richtigen Moment zupackt. Nach zwei Top-Ten-Platten und Songwriting-Arbeiten für Die Fantastischen Vier und Wolfmother zeigt sich „I Just Want To Be A Sound“ so einladend und losgelöst wie noch nie.

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Charlie Musselwhite

Charlie Musselwhite – Look Out Highway

Ein Grammy. 13 Nominierungen. 33 Blues Music Awards. Seit 2010 Mitglied der Blues Hall of Fame. Unzählige Alben in den letzten 58 (!) Jahren. Superlative braucht es für Charlie Musselwhite nun wirklich nicht. Die 81jährige Blues-Legende hat aber herzlich wenig Lust darauf, es gemächlicher angehen zu lassen, sondern hat bereits die nächste Platte im Gepäck. Die nahm er mit seiner langjährigen Touring-Band sowie Produzent und Teilzeit-Mitglied Kid Andersen auf, begleitet von Geschichten über das Umherziehen und das Leben on the road. „Look Out Highway“ macht sich auf den Weg zum nächsten Venue.

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Rokets

Rokets – Bad Choices

Einfach rocken, einfach rollen: Die Mission von Rokets ist so einfach wie genial. Auf ihren ersten beiden Alben konnte sich das Quintett aus Helsinki, gepeist aus Underground-Bands mit vorwiegend Hardcore- und Metal-Background, schnell einen Namen als Experten für fieberhafte, kurzweilige und handgemachte Klänge machen. Live wird so und so alles abgerissen. Nun ist man bei Svart zuhause und bereitet den Release von „Bad Choices“ vor. Schlechte Entscheidungen sind auf der dritten Platte der Finnen aber zu keiner Zeit zu hören.

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Mark Pritchard & Thom Yorke

Mark Pritchard & Thom Yorke – Tall Tales

Dass sich die Wege von Mark Pritchard und Thom Yorke erneut kreuzen würden, war unvermeidbar. Pritchards Radiohead-Remixes schafften die Basis, später lieferte Yorke einen starken Gastbeitrag auf „Under The Sun“, bevor man, quasi als Lockdown-Projekt, 2020 mit den Arbeiten an gemeinsamem Material begann. Wenig überraschend klingt das komplett anders. Pritchard setzte vor allem auf alte Synthesizer, Yorke bemühte möglichst viele verschiedene stimmliche Effekte – ein Rückgriff auf die legendäre „OK Computer“-Ära – und das inoffizielle dritte Mitglied Jonathan Zawada kümmerte sich um teils bizarre Visuals. „Tell Tales“ fragmentiert die Realität und sorgt für ein grandioses, kapitales Verwirrspiel.

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