The Cure – Disintegration (Deluxe Edition)
Sie ist wieder da, die schwer in Worte zu fassende Magie, die The Cure 1989 ihr bislang erfolgreichstes Album veröffentlichen ließen. „Disintegration“ hat auch über zwei Jahrzehnte später nichts an seiner Einzigartigkeit verloren, agiert in einem eigenen Kosmos, in einem eigenen Klanguniversum. Die längst überfällige „Deluxe Edition“ präsentiert ein sorgfältig remastertes 3CD-Paket, das wahrlich jeden Cent wert ist.
Am besten erlebt man die zwölf faszinierenden Songkunstwerke mit dem neuen, 20seitigen Booklet mit ausführlichen Linernotes und bislang unveröffentlichtem Fotomaterial. Angefangen beim sich zaghaft vortastenden „Plainsong“ entfalten 72 Minuten lang pure Magie, packen Kunstwerk über Kunstwerk. „Pictures Of You“ spricht Regionen von Herz und Hirn an, die einem zuvor verschlossen waren. Das vergleichsweise eingängige Trio „Lovesong“, „Last Dance“ und „Lullaby“ hingegen befeuert die gängige, Smith’sche Melancholie mit einem Schuss Romantik. Oder bleibt man doch eher beim epischen „The Same Deep Water As You“ hängen? Lässt sich von der Wehmut von „Homesick“ mitreißen? Probt mit dem Rausschmeißer „Untitled“ den persönlichen Untergang?
Neben der Originalplatte gibt es massig Bonusmaterial zu entdecken. Auf CD2 finden sich 20 Demos und alternative Versionen verschiedener „Disintegration“-Tracks, B-Seiten und Outtakes, darunter unter anderem ein von Robert Smith im Alleingang eingespieltes Judy Collins-Cover von „Pirate Ships“. Mehr davon gibt es auf einer eigens eingerichteten Seite, unter anderem mit der legendären Live-Version von „Faith“, über die man wohl keine großen Worte mehr verlieren muss. Auf dem dritten Silberling gibt es eine neu gemischte und vollständige Version des Live-Albums „Entreat Plus“ – die komplette „Disintegration“-Platte vor eindrucksvoller Kulisse.
Legendäres Album, brillanter Sound, fettes Paket, feine Aufmachung – wo die Deluxe-Neuauflagen der früheren Cure-Platten teils ein wenig übersichtlich waren, wird „Disintegration“ zur Kaufempfehlung, zum Juwel einer jeden Sammlung. Wer diese 89er-Perle noch nicht hat, sollte bei dieser Zusammenstellung unbedingt zugreifen. Robert Smith hat beim Zusammenstellen, Mischen und Überwachen ganze Arbeit geleistet.
VÖ: 21.05.2010
Fiction Records (Universal Music)
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