Bleach Lab

Bleach Lab – Lost In A Rush Of Emptiness

Über mehrere bezaubernde Singles und EPs hinweg etablierten sich Bleach Lab als Institution für feinsinnige Indie-Klänge mit unterschwelliger Melancholie. Das britische Quartett bringt die Erfahrungen aller Mitglieder ein, von Verlustängsten über das Ende von Beziehungen bis hin zu tatsächlichen Todesfällen. Katharsis soll jedoch ausbleiben, stattdessen versucht man den Kopf über Wasser zu halten, während das Leben alles durcheinanderwirbelt. Dieses Gefühl findet sich auf „Lost In A Rush Of Emptiness“, das erste Album der Band, die damit das Gefühl beim Hören furchtbarer Nachrichten beschreibt.

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Roosevelt

Roosevelt – Embrace

Seit nunmehr drei Alben gilt Marius Lauber aka Roosevelt als Garant für kurzweilige, gerne mal tanzbare, angenehm synthetische Popmusik, kratzte mit seinem jüngsten Werk sogar an den Top 20. Zuletzt war er live recht aktiv, arbeitete u. a. mit Nile Rodgers und fertige hochkarätige Remixes für Künstler*innen wie Taylor Swift oder CHVRCHES an. Zwischendurch fand Roosevelt Zeit für seine vierte Platte, komplett in Eigenregie geschrieben, aufgenommen und produziert. Unter anderem vom Disco-Sound der frühen 80er Jahre inspiriert, setzt es auf „Embrace“ zehn neue, schillernde, geradezu hypnotisierende Perlen.

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JOHN

JOHN – A Life Diagrammatic

Über so etwas wie die vermeintliche Einengung des Duo-Line-ups verschwenden John Newton und Johnny Healey keinerlei Gedanken. Als Duo JOHN klingen sie groß und mächtig, schmeißen zugleich jedoch alles über Bord, was musikalisch und kreativ keinen Sinn macht. Vor zwei Jahren entdecken sie auf „Nocturnal Manoeuvres“ die Möglichkeit für sich, noisige Schroffheit mehr und mehr gegen Soundscapes und Atmosphäre einzutauschen. Beide Welten existieren nun betont unharmonisch nebeneinander, irgendwo zwischen Post Punk, Post-Hardcore und grantig-industriellen Dystopien. „A Life Diagrammatic“ kniet sich noch tiefer in den wüsten Morast.

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The Holy Ghost

The Holy Ghost – Ignore Alien Orders

Ohne Musik geht es nicht, das musste Jens Åker im dritten Pandemiejahr feststellen, und begann sich wieder Material seiner Band The Holy Ghost zu widmen. Bloß war das Line-up zerfallen, und so nahm er fast alles – Rückkehrer Thomas Hedblom kümmerte sich um den Bass – in Eigenregie auf. Das Comeback, das erste Album seit fünf Jahren, war bereit. Mit einem neuen Deal bei Lövely Records und neuen Mitstreitern (Entombed-Gitarrist Uffe Cederlund an der Gitarre, Niklas Korssell von New Rose am Schlagzeug) erhält der kantige, noisige und zugleich poppige Alternative-Sound nun seine verdiente Bühne. „Ignore Alien Orders“ langt beherzt zu.

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Pretenders

Pretenders – Relentless

Vor drei Jahren berappelten sie sich noch mühevoll, nun strahlt der Stern der Pretenders heller denn je. Erstmals seit den späten 90ern sind sie wieder bei Warner unterwegs, zudem arbeitet Chrissie Hynde abermals mit einer neuen, erweiterten Besetzung, die sie als Pretenders-Kollektiv beschreibt. In einem Jahr voller Live-Aktivitäten, das unter anderem Support-Gigs für Guns N‘ Roses sowie zahlreiche (Festival)-Auftritte in ganz Europa und den USA einbrachte, taucht ganz nebenbei noch das bereits 13. Studioalbum der Veteranen auf. Der Name ist hier Programm: „Relentless“.

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Corey Taylor

Corey Taylor – CMF2

Corey Taylor ist offenkundig noch lange nicht ausgelastet und beackert schon wieder seine Solo-Spielwiese. Bereits auf dem Einstand „CMFT“ kam alles zusammen, was bei Slipknot und Stone Sour nicht so recht passte, begleitet von Ideen, die seit Jahren und Jahrzehnten darauf warteten, umgesetzt zu werden. Der US-Radio- und Streaming-Erfolg gab ihm Recht, die erste Tour war entsprechend umjubelt und gefeiert. Mehr davon findet sich nun auf „CMF2“, das nach eigenen Angaben zumindest textlich eine Spur düsterer ausfällt, zugleich musikalisch erneut richtig viel wagt und damit gewinnt.

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Noth

Noth – Lieder vom Verschwinden

Von der Schlafcouch ins Studio, so oder so ähnlich lautet die Überschrift für den neuesten Streich von Noth. Entstand der Erstling noch während der Ausgangssperre in Hamburg, machen die Abenteuer von Arndt nun erst einmal Pause. Für den Nachfolger befasst man sich mit Menschen und Dingen, die urplötzlich vom Erdboden verschluckt scheinen. Eben waren sie noch da und jetzt … „Lieder vom Verschwinden“ holt Gentrifizierung in Indie-Pop-Gefilde und ist doch so viel mehr – so etwas wie ein Liedermacher-Album, ohne nur annähernd an Singer/Songwriter-Traditionen anzudocken.

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Corinne Bailey Rae

Corinne Bailey Rae – Black Rainbows

Mehr als sieben Jahre zwischen zwei Alben, das ist eine ganz schön lange Zeit. Corinne Bailey Rae war alles andere als untätigt, hatte diverse Ideen und Projekte in der Hinterhand, ist zudem Mutter zweier Kinder. Ihr neuestes Werk, das sie in Eigenregie veröffentlicht, ist Teil eines seit Jahren geplanten Projekts. Von Kunstobjekten inspiriert, gibt es neue Songs, ein Fotobuch, Visuals, Vorträge, Ausstellungen und Live-Performances. Zudem entwickelt sich der Sound deutlich weiter und könnte über weite Strecken kaum mehr Distanz zu ihrem großen Hit „Put Your Records On“ aufbauen. „Black Rainbows“ heißt die kunstvolle Revolution willkommen.

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Steaming Satellites

Steaming Satellites – Andromeda

Eine echte Salzburger Institution meldet sich mit neuer Musik zurück. Steaming Satellites darf man nunmehr gut und gerne als Indie-Veteranen bezeichnen. Sie touren regelmäßig mit bekannten Namen (u. a. Two Gallants und Portugal. The Man), schreiben tolle Songs und erobern in ihrer Heimat die Charts. Ihr neuester Streich setzt sich mit toxischen Beziehungen auseinander, sucht nach einem Weg aus diesen und erweitert im Vorbeigehen den eigenen Sound. Pop und Rock, Indie und Alternative finden auf „Andromeda“ gewohnt unterhaltsam zusammen.

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Fieh

Fieh – III

Soul und RnB mögen nicht unbedingt Musikrichtungen sein, die man mit dem hohen Norden assoziiert, doch servieren Fieh genau das. Das Kollektiv aus Norwegen nennt seinen Sound ‚Future Soul‘, und das ist gar nicht so weit hergeholt. HipHop-, Funk-, House- und Pop-Einflüsse mischen mit, verbinden Groove und Herz mit Sofie Tollefsbøls großartiger, einfühlsamer Stimme. Liebe, Trauer, Ziele und Hoffnungen und sämtliche Wirren, die das Leben als Musiker mit sich bringt, treffen auf dem neuesten Longplayer „III“ gekonnt zusammen.

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