AWKWARD i

AWKWARD i – Unalaska

Pläne für ein neues Album von AWKWARD i hatte Djurre De Haan schon lange. Dass es letztlich fast sieben Jahre dauern sollte, ist, wie so oft, verschiedenen äußeren Umständen geschuldet. Unter anderem galt es zuletzt vor allem, eine Fülle an Auftrags- und Soundtrackarbeiten für Theater- und Filmproduktionen abzuarbeiten. Dennoch gab es stets eine gewisse Sehnsucht, sich einen Freiraum, einen anderen kreativen Ort zu schaffen, um zu den musikalischen Wurzeln zurückzukehren. Im eigenen Studio aufgenommen, widmet sich „Unalaska“ der De Haan’schen DNA und betont eine gewisse, nach wie vor schillernde und sympathisch bunte Idylle.

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Tiny Moving Parts

Tiny Moving Parts – Deep In The Blue

Neun Alben in 16 Jahren – Tiny Moving Parts zählen ohne Frage zu den fleißigsten Emo-Bands der Gegenwart. Seinen Sound hatte das Trio schnell gefunden und mischt Midwest-Klänge mit Math Rock, mit Alternative, etwas Punk und sogar Power Pop. Wie schon der selbstbetitelte Vorgänger erschien „Deep In The Blue“ in Eigenregie und ohne große Vorankündigung, ging fast etwas unter. Das ist allerdings mehr als unverdient, denn gelingt es den Herren aus Benson im US-Bundesstaat Minnesota doch einmal mehr höchst souverän und unterhaltsam, ihren mächtigen und unterhaltsamen Stiefel durchzuziehen.

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Michael Kiwanuka

Michael Kiwanuka – Small Changes

Im dritten Anlauf klappte es endlich und verdientermaßen für Michael Kiwanuka: Mit seinem schlicht „Kiwanuka“ betitelten Album holte er sich den renommierten Mercury Prize. Ein paar vergleichsweise ruhigere Jahre später meldet sich der 37jährige Londoner zurück, abermals durch das bewährte Team unterstützt. Wie schon bei den letzten beiden Platten wirkten Danger Mouse und Inflo als Ko-Produzenten mit. War der Vorgänger thematisch bewusst schwere, aufwühlende Kost, so bemüht sich Kiwanuka nun um neues Selbstverständnis, erklärt die Kraft des Selbstvertrauens und versucht sich an kleinen Veränderungen: „Small Changes“.

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Heart To Gold

Heart To Gold – Free Help

Vor einiger Zeit waren Heart To Gold in der Mitte von Nirgendwo gestrandet, am Straßenrand in Georgia, und nichts ging mehr. Als es für das Trio aus Minnesota weder nach vorne noch zurück ging, war man auf fremde Hilfe angewiesen. In dieser schwierigen, belastenden Ausnahmesituation wurde schließlich der Grundstein für das neue, nunmehr dritte Studioalbum gelegt. Aufgenommen in Will Yips Studio 4, beschwört „Free Help“ nicht nur das Gemeinsame, sondern erweitert den eigenen Sound zugleich konsequent. Punk Rock, Alternative, Post-Hardcore und 90s-Klänge finden zusammen.

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Thank

Thank – I Have A Physical Body That Can Be Harmed

Wenige Bands schaffen es, den Wahnsinn des Alltags so exquisit auf Platte zu bannen wie Thank. Die Truppe aus Leeds erspielte sich mit ihrem ersten Album sowie diversen Kleinformaten ein kleines, aber sehr feines Publikum, das den zynischen, unbequemen und unberechenbaren Post Punk zu schätzen weiß. Bitterböse Auseinandersetzungen mit kleinen und großen persönlichen sowie gesellschaftlichen Themen, begleitet von einem nicht minder komplexen Sound, der gerne mit Noise Rock, aber auch mit beatesker Tanzbarkeit arbeitet – so funktioniert fokussierte Überforderung. Mit ihrer zweiten Platte „I Have A Physical Body That Can Be Harmed“ landen sie nun bei Big Scary Monsters.

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Hot Water Music / Quicksand

Hot Water Music / Quicksand – Split

Dieser Release war quasi ein Vierteljahrhundert in the making: 1999 konnten Hot Water Music mit Walter Schreifels der kürzlich aufgelösten Quicksand eines ihrer Idole als Produzent für das Album „No Division“ gewinnen. Daraus entwickelte sich schnell eine Freundschaft, die nun auch auf Platte wandert. Zu dieser gemeinsamen Split-Platte steuert jede Band zwei Songs bei – einen eigenen Track sowie ein Cover der jeweils anderen Formation. Und das natürlich gewohnt forsch, energisch und zugleich geradezu unverschämt hymnisch.

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The Cure

The Cure – Songs Of A Lost World

Und dann passierte es doch, obwohl man nicht mehr so recht daran glauben mochte. 16 Jahre nach dem bestenfalls okayen „4:13 Dream“ legen The Cure doch noch ein neues Album hin. Ein langer, schwerfälliger Anlauf war vorangegangen, zwischendurch waren Unmegen Songs verworfen worden, ausgewählte Tracks hatte man bereits mehrere Jahre lang live gespielt. Trauer und Vergänglichkeit prägen das neue Material, unter anderem vom Tod von Robert Smiths Eltern und Bruder beeinflusst. Und doch klingt der 65jährige auf „Songs Of A Lost World“, als sei er in einen Jungbrunnen gefallen.

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Deadly Magic

Deadly Magic – …As Nightmares Gorged The Earth

Ein kleines Revival erlebt derzeit der klassische Heavy Metal US-amerikanischer Prägung. Bands wie Fifth Angel, Heir Apparent, Crimson Glory oder die Großmeister von Queensryche befinden sich gerade mitten in ihrem zweiten Frühling. Besonders an letztgenannte Gruppen erinnert der Sound von Deadly Magic, einem Nebenprojekt des Messerschmidt-Gitarristen und -Sängers Maik Jegszenties. Von Sound her klingt das Quintett absolut nach den glorreichen Zeiten Us-amerikanischer Metalbands, garniert mit einer Prise Iron Maiden. Stilistisch ist der Kurs damit perfekt umschrieben – was die Band qualitativ auf ihrer EP „…As Nightmares Gorged The Earth“ zu bieten hat, wird in den folgenden Zeilen geklärt.

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Underworld

Underworld – Strawberry Hotel

Bitte nicht shuffeln: Diese einfache und letztlich doch einzige Anweisung begleitet den neuesten Streich von Underworld. Fünf Jahre nach ihrem „Drift“-Projekt, das (bislang) leider keine Fortsetzung erhalten hat, widmen sich die britischen Techno-Urväter einmal mehr kreativen Untiefen und basteln eine Konzeptplatte, die trotz opulenter Spielzeit von gut 68 Minuten von vorne bis hinten, in einem Aufwasch durchgehört werden soll. „Strawberry Hotel“ betritt verschiedene Zimmer, trifft auf manch eine Überraschung, viel Altbekanntes und die nunmehr obligatorischen Experimente, die für Karl Hyde und Rick Smith Pflichtprogramm geworden sind.

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Gurriers

Gurriers – Come And See

Schon wieder Post Punk, schon wieder Irland: Während Fontaines D.C. längst in gänzlich anderen Sphären schweben, leisten Gurriers Nachfolgearbeit. Das Quintett aus Dublin verfolgte offenkundig die Entwicklung des jüngsten britisch-irischen Post-Punk-Revivals vor wenigen Jahren genauestens und verschreibt sich gerne mal lauten, stets bestimmten Tönen. Während die vorige Generation inzwischen bevorzugt etwas braver und experimenteller unterwegs sind, langen Gurriers beherzt zu und sehen eine Rückkehr des Klassenkampfs inmitten einer Gesellschaft, die sich in einer Art post-apokalyptischem Zerfall befindet. Das erste Album „Come And See“ räumt herzhaft ab.

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