Livingston – Wide Asleep

Kaum eine Band hat die deutsche Poplandschaft in den letzten Monaten so für sich erobert wie Ich + Ich. Aber auch ihre Supportband ist nicht zu verachten. Livingston aus London sind überaus international. Ein Italiener, ein Deutscher, zwei Südafrikaner und ein Quoten-Brite touren mit gefühlvollem Pop/Rock durch die Lande, waren auch schon als Support von The Duke Spirit und Revolverheld unterwegs. Anfang 2009 erscheint ihr Debütalbum „Sign Language“. Die EP „Wide Asleep“ mit sieben Akustik-Nummern ist vorerst nur auf Tour und über Livingstons Myspace-Seite zu haben.

Deutlich hört man die britische Schlagseite heraus, gerade im Opener „Broken“. Sänger Beukes Willemse überschlägt sich immer wieder selbst, könnte mit mehr Schmackes auch locker bei amerikanischen Emo/Screamo-Bands unterkommen. Glücklicherweise ist daran nicht zu denken, stattdessen gibt es flotte Halb-Balladen. Die schnelleren Songs hat man sich für den Schluss aufgespart. „Disease“ ist ein klarer Hit, die Kopfstimme wirkt vertraut. Ab und an schimmern Maroon 5 durch, dann wieder OneRepublic. „Draw The Line“ hingegen hat etwas von Snow Patrol.

Nebst all diesen Referenzen haben Livingston aber vor allem viel von sich selbst. Vergleiche schön und gut, aber die nicht unnötigerweise glatt gebügelten Arrangements mit ebenfalls schrägem Gesang haben ihren ganz eigenen Charme, sind dezent widerspenstig und durch Formatradio tauglich. Demnächst auch unter Strom.

3,5/5
VÖ: 03.11.2008
Manta Ray Music
Livingston @ Home | @ Myspace