Milow – Ayo Technology
„Ayo Technology“ wird vielen noch aus dem Jahr 2007 in Erinnerung sein, als 50 Cent zusammen mit Justin Timberlake seinen letzten großen Charterfolg verbuchen konnte. Doch dieser Tage bekommt eine Neuinterpretation des Songs, die mit der damaligen Rap-Version aus den Staaten nicht mehr viel gemeinsam hat, eine Menge Aufmerksamkeit. Die Rede ist von Milow, der in seinem Heimatland Belgien bereits ein gefeierter Star ist und nun mit seiner, aus einer Akustik-Session bei einem belgischen Radiosender entsprungen, Version von „Ayo Technology“ auch weit über die Grenzen seines Landes für Aufsehen sorgt.
Da die Akustik-Session in den Internetportalen großen Anklang fand, wurde auch die CD-Version in ähnlich reduziertem Stil gehalten. Die Gitarre dominiert, steht aber nur so lange im Vordergrund bis Milow mit seinem Gesang einsetzt. Die Stimme des 27-Jährigen, der mit bürgerlichen Namen Jonathan Vandenbroeck heißt, klingt angenehm, besitzt dabei sowohl beruhigende wie auch dramatische Züge. Vor allem die Bridge kann Milow leidenschaftlich zur Geltung bringen, ehe der Refrain mit seinen wenigen, aber dafür umso eingängigeren Zeilen das Arrangement perfekt abrundet. Wer Milow zuhört vergisst schnell, wovon „Ayo Technology“ eigentlich handelt, bringt der Song in seinem neuen Arrangement doch etwas Lovesong-Charakter samt Schwiegersohn-Charme mit. Doch unter Beachtung der Lyrics, spätestens aber mit Hinzunahme des künstlerischen Videos, lässt sich die verruchte Fantasie und die impulsive Atmosphäre des Songs erkennen. „Ayo Technology“ klingt 2009 ganz anders und zeigt, dass Coverversionen mehr als kreativlose Kopien sein können. Ein Verdienst, der neben Milow auch den Songwritern (u.a. Justin Timberlake, Curtis Jackson & Timbaland) gehört, die mit „Ayo Technology“ einen wandelbaren Song geschrieben haben, der keine zwei Jahre nach Erstveröffentlichung erneut zu begeistern weiß.
4/5 | Single-CD | 13.03.2009
B1 Recordi (Universal)
Ayo Technology @ Amazon | @ musicload
Einer der herausragenderen Songs der letzten Zeit in den deutschen Charts.
Sehr sexy der Kontrast, wie Milow mit unschuldigem Hundeblick und Lovesong- Gitarrenarrangement 50cents versaute Porno-Lyrics vorträgt, als sänge er von gebrochenen Herzen – ah, ich muss aufpassen, dass ich nicht auf meiner eigenen Sabberspur ausrutsche.:-)
Milow ist übrigens auch auf seinen beiden in Belgien erschienenen Alben eine Entdeckung.
Deshalb freut es mich als Deutsche mit belgischen Wurzeln ganz besonders, dass er nun auch international auf dem Weg zum Durchbruch ist.
International erscheint ein „Zusammenschnitt“ der beiden CDs erst Mitte April 2009. Der Mann schreibt abseits dieses Covers tolle Songs und hat ne Wagenladung Talent – ich wünsche ihm allen erdenklichen Erfolg.