Laith Al-Deen – Session

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Laith Al-Deen macht Urlaub. Nicht körperlich, weit weg in einem fernen Land, sondern Urlaub von seinem bisherigen Konzept. Nach 10 Jahren auf der Jagd nach dem passenden deutschen Wort, erlaubt sich der Mannheimer einen Ausflug. Nicht lange nachdenken – einfach ohne Vorgabe musizieren. Andere Musiker, andere Musikstile, andere Sprache. Aber nichts Langfristiges – eine „Session“ eben. Mit Spaß und Emotion auf Tonband festgehalten. Laith hat dafür Songs seiner musikalischen Vergangenheit, von großen Künstlern wie Sting, Bryan Ferry, David Bowie, Bruce Springsteen und Seal neu verpackt und sich damit einen langen Wunsch erfüllt.

Manche Songs passen erstaunlich gut zu Laith emotionaler Stimme und gefallen auf Anhieb. So zum Beispiel Stings „If I Ever Lose My Faith In You“ oder David Bowies “This Is Not America”. Bei anderen Songs wie etwa Suzanne Vegas „Luka“ oder Des’rees „You Gotta Be“ muss man sich erstmal daran gewöhnen Laith Stimme plötzlich mit englischen Worten zu hören, gerade wenn die Original-Interpreten weiblich waren. Mit Songs wie „Eiszeit“ von Ideal oder das 61er „It Was A Very Good Year“ von Kingston Trio stellt er den Fan dann auf die harte Probe. Im Vergleich zu seinen großen Hits sind diese Songs wirklich etwas komplett anderes und daher für Manche sicher erstmal gewöhnungsbedürftig. Auch die erste Singleauskopplung „Evelin“, im Original von der Band Nationalgalerie, ist deutlich rockiger, cooler und machohafter als man es von Laith vielleicht erwartet. Songs wie diese oder auch die gelungene Umsetzung von Bruce Springsteens Hit „I’m On Fire“ zeigen aber die enorme Wandlungsfähigkeit des Musikers. Da das Album zudem sehr akustisch ausgefallen ist, bringt Laith auf „Sessions“ gleichzeitig mehr Bühne auf die Platte.

Auf „Sessions“ erlebt der Hörer Laith Al-Deen also mal ganz anders. Einigen Fans des gängigen Konzepts wird diese Exkursion daher weniger interessieren, vielleicht auch enttäuschen. Andere werden von der lockeren Herangehensweisen begeistert sein und neue Seiten an dem starken deutschen Musiker entdecken. Zu guter Letzt ist auch das Artwork perfekt auf Stil und Musik abgestimmt.

VÖ: 22.05.2009
Columbia (Sony Music)
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